Luftqualität und Co.

In welchen europäischen Städten leben die Menschen am gesündesten?

 Robert Klatt

Berlin liegt im Healthy Urban Design Index (HUDI) im Mittelfeld )kcotS ebodAsretep knarf(Foto: © 

Städte beeinflussen über unterschiedliche Faktoren, etwa die Luftqualität und den Zugang zu Grünflächen, die Gesundheit und das Wohlbefindet ihrer Bewohner. Der Healthy Urban Design Index (HUDI) zeigt nun, in welchen europäischen Städten die Menschen am gesündesten leben.

Barcelona (Spanien). Der Wohnort des Menschen hat einen großen Einfluss auf sein Wohlbefinden und seine Gesundheit. Um systematisch untersuchen zu können, in welchen Städten Menschen am gesündesten leben, haben Forscher des Barcelona Institute for Global Health (ISGLOBAL) den sogenannten Healthy Urban Design Index (HUDI) entwickelt. Laut der Publikation im Fachmagazin The Lancet Planetary Heath bewertet diese Kennzahl Städte anhand von 13 wissenschaftlichen Kriterien, die zu den vier Hauptbereiche Stadtgestaltung, nachhaltiger Verkehr, Umweltqualität und Zugang zu Grünflächen gehören. Die Skala reicht von 0 (sehr schlecht) bis 10 (sehr gut).

Die Analyse der 917 europäischen Städte, darunter 127 Städte aus Deutschland, zeigt, dass kleinere Städte (50.000 bis 200.000 Einwohner) im Mittel besser abschneiden als große Städte. Die drei Städte mit dem besten Ergebnis, Pamplona (Spanien) Genf (Schweiz) und Harlow (Großbritannien), sind kleinere Städte und haben Werte von 6,6 bis 6,8 erreicht. Besonders positiv ist bei ihnen die hohe Luftqualität und die geringe Hitzebelastung.

Deutsche Städte liegen im Mittelfeld

Laut der Studie, die auf öffentlich zugänglichen Daten, etwa OpenStreetMap, basiert, liegen deutsche Städte im Mittelfeld. Am besten haben Kempten im Allgäu (5,96) und Landshut (5,96) abgeschnitten und am schlechtesten Hamburg (4,11).

Neben der Bewertung der einzelnen Städte haben die Forscher auch ein Länderranking erstellt, das den Durchschnitt der analysierten Städte zeigt. Am besten abgeschnitten hat hier Luxemburg (6,20) und am schlechtesten Zypern (4,31). Deutschland liegt im Länderranking im Mittelfeld (5,13). Wie die Forscher erklären, ist der HUDI aber nicht als Rangliste der Städte gedacht, sondern soll lediglich dabei helfen, die Stadtgestaltung besser vergleichen zu können.

„Der HUDI ist nicht als endgültige Rangliste der Städte gedacht, sondern als ein erster Ansatz, bei dem ausschließlich offene räumliche Daten verwendet werden, um zu sehen, wie europäische Städte aller Größenordnungen im Hinblick auf eine gesunde Stadtgestaltung für ihre Bewohner abschneiden und sich miteinander vergleichen lassen.“

Die Ergebnisse der Studie sollen Städten dabei helfen, ihre zukünftige Stadtplanung zu optimieren, um die Städte lebenswerter und gesünder für ihre Bewohner zu machen.

„Wir stellen die Codes zur Verfügung und hoffen, dass die Städte die Erkenntnisse nutzen können, um die Zusammenhänge zwischen Stadtplanung und Gesundheit zu verstehen. Der HUDI hilft den Städten nicht nur, die Indikatoren auf Stadtebene zu sehen, sondern auch in hoher räumlicher Auflösung, was für die Gerechtigkeit wichtig ist, da es große Unterschiede zwischen den Stadtteilen geben kann.“

The Lancet Planetary Heath, doi: 10.1016/S2542-5196(25)00109-3

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