Robert Klatt
Covid-19-mRNA-Impfungen sollen laut Kritikern für zahlreiche Todesfälle verantwortlich sein. Eine umfassende Analyse von Gesundheitsdaten aus Frankreich zeigt nun, ob die Impfstoffe tatsächlich die Sterblichkeit erhöht haben.
Paris (Frankreich). Kritiker der Covid-19-mRNA-Impfungen vertreten die Ansicht, dass die Impfstoffe starke Nebenwirkungen auslösen können und zahlreiche Menschen getötet haben. Forscher der Universität Paris-Saclay haben nun eine Studie publiziert, die untersucht hat, ob die Impfungen in Frankreich die Sterblichkeit beeinflusst haben. Sie haben dazu Daten der französischen Gesundheitsbehörden und der französischen nationalen Krankenversicherung sowie alle Sterbedaten der französischen Bevölkerung zwischen 18 und 56 Jahren aus den letzten Jahren analysiert.
Laut der umfassenden Datenbasis haben im Zeitraum von Mai bis Oktober 2021 22,7 Millionen Menschen im Alter von 18 bis 56 Jahren in Frankreich ihre erste Covid-19-Impfung erhalten, meistens mit einem mRNA-Impfstoff von Biontech oder Moderna.
In den folgenden 45 Monaten sind 98.429 geimpfte Personen (0,4 %) und 32.662 nicht geimpfte Personen (0,6 %) gestorben. Die Sterblichkeit der geimpften Personen war als deutlich geringer (- 25 %). Im ersten Halbjahr, nach dem Beginn der Impfkampagne war die Sterblichkeit der geimpften Personen sogar noch niedriger (- 29 %).
Die analysierten Daten zeigen deutlich, dass die höhere Sterblichkeit bei den ungeimpften Personen vor allem auf Covid-19 zurückgeht. Die geimpften Personen sind deutlich seltener an der Krankheit gestorben (- 74 %). Ihr allgemeines Sterberisiko, das alle Todesursachen umfasst, war jedoch auch unter Ausschluss der Covid-19-Todesfälle geringer (- 25 %).
„Die Studie widerlegt sehr schön die Kampagne ‚Plötzlich und unerwartet‘, die Todesfälle durch die Impfung suggeriert. Sie belegt, dass eine mRNA-Corona-Impfung nicht mit einer erhöhten Sterblichkeit einhergeht. Auch Todesfälle durch Krebserkrankungen sind den neuen Daten zufolge nicht erhöht, den angeblichen ‚Turbokrebs‘ durch die mRNA-Impfung gibt es nicht.“
Laut den Studienautoren lässt sich das höhere allgemeine Sterberisiko der nicht geimpften Personen nicht durch ihren allgemeinen Gesundheitszustand erklären. Im Mittel war der Gesundheitszustand der geimpften Personen zum Impfzeitpunkt schlechter als der nicht geimpften Personen. Sie litten etwa öfter unter Herzkrankheiten (9,3 %) als die nicht geimpften Personen aus ihrer Altersgruppe (7,8 %). Die geimpften Personen waren im Mittel aber gebildeter und befanden sich in einer besseren finanziellen Situation. Beide Faktoren haben einen deutlichen Einfluss auf die Lebenserwartung.
Die Wissenschaftler erklären jedoch, dass ihre Studie trotz der umfassenden statistischen Analyse nicht zweifelsfrei beweisen kann, dass die Sterblichkeit tatsächlich durch die Covid-19-Impfungen gesunken ist. Es ist demnach denkbar, aber sehr unwahrscheinlich, dass stattdessen andere Faktoren dafür gesorgt haben, dass die Sterblichkeit bei Geimpften niedriger als bei Ungeimpften war.
Quellen:
Studie im Fachmagazin JAMA Network Open, doi: 10.1001/jamanetworkopen.2025.46822