Obduktionen

Gestorben mit oder an Corona?

Robert Klatt

Covid-19-Patienten in deutscher Klinik )moc.hsalpsnuuehtaM reivaJ(Foto: © 

In deutschen Kliniken sind laut Obduktionen des Bundesverbands Deutscher Pathologen (BDP) 86 Prozent aller verstorbenen Covid-19-Patienten an und nicht mit Covid-19 gestorben.

Berlin (Deutschland). In Deutschland sind laut dem Robert Koch-Institut (RKI) bisher 9.285 Menschen (Stand: 27.8.2020 08:20 Uhr) an Covid-19 gestorben. Kritiker der offiziellen Zahlen vertreten jedoch die Ansicht, dass Personen, bei denen zwar Sars-CoV-2nachgewiesen wurde, die aber tatsächlich eine andere Todesursache hatten, ebenfalls vom RKI in die Statistik aufgenommen werden. Hätten sie mit dieser Annahme recht, würde die bedeuten, dass die offizielle Mortalitätsrate deutlich über der tatsächlichen Mortalitätsrate der Krankheit liegt.

Der Bundesverband Deutscher Pathologen (BDP) hat deshalb anhand von 154 Verstorbenen, die mit Sars-CoV-2 infiziert waren, die tatsächliche Todesursache ermittelt. Laut einer Pressemitteilung des BDP ist bei in deutschen Kliniken verstorbenen Covid-19-Patienten in 86 Prozent die Viruserkrankung und keine Vorerkrankungen die Todesursache.

Obduktionen zeigen Schäden durch Covid-19

In dem Bericht heißt es dazu, dass „in mehr als drei Viertel der Obduktionen die Covid-19-Erkrankung als wesentliche oder alleinige zum Tode führende Erkrankung dokumentiert werden konnte.“

Bei 82 Prozent der obduzierten Verstorbenen hat laut dem BDP der typische Organbefall der Viruserkrankung der Tod verursacht. Bei drei Prozent der untersuchten Leichen konnten die Pathologen trotz eines negativen Covid-19-Tests den typischen Organbefall nachweisen. Überdies wurde auch bei einem Prozent der nicht auf Covid-19 getesteten Verstorbenen während einer Obduktion der Organbefall erkannt. Insgesamt verstarben damit 86 Prozent der Menschen an Covid-19 und nicht mit Covid-19.

Organschäden auch außerhalb der Lunge

Zu den dokumentierten Organschädigungen zählen Verstopfungen und Entzündungen der Lungenkapillaren (37 Prozent), Embolien und Thrombosen (19 Prozent), Mikrothromben (20 Prozent) sowie Entzündungen der Gefäßinnenwand. Außerdem wurden zahlreiche Organschäden erkannt, die der BDP als virusassoziiert bezeichnet, von denen aber nicht eindeutig gesagt werden kann, dass ihre Ursache SARC-CoV-2 ist. Dazu gehören Schäden am Immunsystem (Milz und Lymphknoten), am Zentralnervensystem (Hirninfarkte- und blutungen), an der Leber und am Herz (Herzmuskelentzündung).

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