Kampf gegen AIDS

Forscher entwickeln HIV-Impfstoff

D. Lenz

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Spanische Forscher entwickeln einen neuen Impfstoff gegen die gefährliche und bisher unheilbare Immunschwäche-Krankheit AIDS. Der gut verträgliche HIV-Impfstoff könnte zukünftig den Ausbruch der Krankheit zuverlässig verhindern und tausende Leben retten.

Barcelona (Spanien). Die Hoffnung in der medizinischen AIDS-Forschung liegt momentan auf einen neuen HIV-Impfstoff. Der neue Impfstoff stärkt das menschliche Immunsystems und bietet eine Lösung für das bisherige Problem mit der Infektion von weißen Blutkörperchen. Das Forscherteam der Universität von Barcelona berichtet in dem Fachmagazin Science Translational Medicine über die Erfolge mit dem neuen HIV-Impfstoff.

Bisherige Studien haben gezeigt, dass der Impfstoff, welcher aus inaktiven HI-Viren besteht, sehr gut verträglich ist und zukünftig antiretrovirale Medikamente ersetzen kann. Bricht AIDS im Körper aus, reagiert das Immunsystem indem sogenannte Fresszellen das HI-Virus aufbrechen und zerteilen. Einige Bruchstücke des Virus finden dann den Weg in die Membrane der dendritischen Zellen des Immunsystems. Einige Membranen tragen dann das infektiöse Virus auf der äußeren Zellmembran. Auf diese Weise werden nach und nach immer mehr weiße Blutkörperchen mit dem gefährlichen Virus infiziert. Anstatt diese nun die Immunreaktion im Körper starten, sterben sie. Das Forscherteam von Felipe Garcia hat nun eine Lösung für das Problem entwickelt.

Das Forscherteam programmierte die dendritischen Zellen von 36 AIDS-Patienten. Dazu wurden die HI-Viren durch Hitze unschädlich gemacht und den Probanden verabreicht. Da die dendritischen Zellen die weißen Blutkörperchen durch ihre Inaktivität nicht mehr infizieren können, startete die menschliche Immunreaktion wie gewohnt.

Die Immunreaktion des Impfstoffes konnte nun auch wieder aktive HI-Viren bekämpfen. Je größer die Immunreaktionen im Körper war, desto aggressiver wurde der HI-Virus bekämpft. Der maximale Effekt der Reaktion konnte nach zwölf Wochen nachgewiesen werden, aber auch nach 48 Wochen schnitten die Probanden erheblich besser ab als eine Kontrollgruppe, welche nur ein Placebo gespritzt bekam.

Obwohl die aktuelle Studie große Hoffnung auf einen effektiven therapeutischen Impfstoff gegen AIDS mache, betonen die Forscher, dass dies noch keine Heilmethode gegen AIDS sei. Wie stark die Reaktion des Immunsystems auf das HI-Virus sein muss, damit alle Viren abgetötet werden, sei derzeit noch unklar. Jedoch zeige der neue Ansatz, dass sich die Virenmenge im Blutplasma der Patienten auch ohne antiretrovirale Medikamente erheblich senken lasse.

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