Ernährung

Fertiggerichte beschleunigen das Altern

Dennis L.

Dass Fertiggerichte wie Tiefkühlpizza und Co. schlecht für die Gesundheit sind, konnten Studien bereits mehrfach belegen. Nun legen Forscher nahe, dass sie auch den biologischen Alterungsprozess beschleunigen. )moc.hsalpsnuoalmuD nahtaN(Foto: © 

Laut neusten Forschungsergebnissen erhöhen Fertiggerichte wie Tiefkühlpizza, Wurst oder Kekse nicht nur das langfristige Risiko übergewichtig und krank zu werden, sie beschleunigen laut spanischen Forschern auch den biologischen Alterungsprozess.

Pamplona (Spanien). Bei Telomeren handelt es sich um die Enden linearer Chromosomen, die bei jeder Zellteilung kürzer werden. Daher werden sie oft auch als Gradmesser genommen, um das Alter eines Lebewesens zu bestimmen. Ein Team um Ernährungswissenschaftlerin Lucia Alonso-Pedrero von der der Universität Navarra im spanischen Pamplona konnte nun nachweisen, dass stark verarbeitete Lebensmittel, wie beispielsweise Fertiggerichte, die Telomere zusätzlich verkürzen und das Altern beschleunigen.

Mehrere Studien anderer Institute habe bereits in der Vergangenheit gezeigt, dass Fertiggerichte nicht nur das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen erhöhen, sondern auch im Zusammenhang mit Depressionen, Diabetes, Dickleibigkeit und sogar Krebs stehen.

Zuviel Fett, Salz, Zucker und Geschmacksverstärker

Stark verarbeitete Lebensmittel beschleunigen laut den spanischen Forschern den Alterungsprozess bzw. die Verkürzung der Telomere, wie Alonso-Pedrero kürzlich auf der Online-Weltkonferenz zum Thema Dickleibigkeit erklärte.

Industriell hergestellte Fertigprodukte enthalten oftmals viel zu hohe Mengen an Fett, Salz und Zucker. Oftmals sind auch diverse Zusatzstoffe wie Farb- und Geschmacksstoffe der Nahrung beigemischt. Diese Fertigspeisen mögen ja für den einen oder anderen Konsumenten praktisch sein, gesundheitlich empfehlenswert sind sie aber keinesfalls.

Telomeren-Vergleich von rund 900 Probanden

Für die aktuelle Studie haben die Forscher die Daten von rund 900 Probanden ausgewertet, von denen etwa ein Drittel Frauen waren. Das Durchschnittsalter der Testpersonen betrug 68 Jahre. Die Forscher teilten die Probanden in insgesamt vier Gruppen, wobei die erste Gruppe kaum Fertiggerichte aß und die vierte Gruppe sehr viele solcher Produkte.

In der vierten Gruppe stellten die Forscher zudem deutlich mehr Fälle von Herz-Kreislauf-Erkrankungen sowie Diabetes fest. Die Auswertung der Daten zeigte, dass Personen in dieser Gruppe entsprechend mehr Cholesterin, Fette und Salze zu sich nahmen und auch weniger Obst und Gemüse aßen.

Ein Vergleich der Telomere belegt die unterschiedlichen Essgewohnheiten der vier Gruppen. Die Wahrscheinlichkeit verkürzter Telomere war in der vierten Gruppe rund 82 Mal höher als in der ersten Gruppe. Damit konnten die Forscher einen Zusammenhang aufzeigen, dass Menschen, die viele Fertigprodukte essen, biologisch deutlich schneller altern. Die Forscher betonen aber auch, dass es sich dabei nicht um einen direkten kausalen Zusammenhang handelt. Es sind weitere Studien nötig, um die verkürzten Telomere nachweislich mit Fertigspeisen in Verbindung zu bringen - obwohl bereits vieles dafür spricht.

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