GX_P2V

China experimentiert mit tödlichem Coronavirus

Robert Klatt

Virus GX_P2V )kcotS ebodAatevs(Foto: © 

China hat mit dem 100 Prozent tödlichen Virus GX_P2V Experimente durchgeführt. Kritiker bezeichnen die Studie als wissenschaftlich sinnlos, schrecklich und gefährlich.

Peking (China). GX_P2V, ein Virus, das eng mit SARS-CoV-2 verwandt ist, wurde 2017 bei Schuppentieren entdeckt. Forscher der Peking Universität für Chemische Technologie (BUCT) haben laut einer Publikation auf dem Preprint-Server bioRxiv kürzlich Experimente mit dem Virus GX_P2V durchgeführt, die laut ihnen zeigen sollten, welche Auswirkungen das Virus auf den Menschen hat. Sie haben dazu Mäuse humanisiert, also ihre Gene so verändert, dass die Tiere ein im Körper des Menschen existierendes Protein beinhalten. In der Medizin werden humanisierte Mäuse häufig verwendet, um Medikamente zu entwickeln und Krankheiten zu untersuchen.

Alle Mäuse, die in China mit dem Virus GX_P2V infiziert wurden, staben innerhalb von acht Tagen, was die Forscher der BUCT als „überraschend schnell“ ansehen. Zu den Symptomen, die die humanisierten Mäuse vor ihrem Tod zeigten, gehörten unter anderem Müdigkeit, verfärbte Augen und ein starker Gewichtsverlust.

Todesursache Hirninfektion?

Die Todesursache ist wahrscheinlich eine Hirninfektion. Ähnlich wie bei SARS-CoV-2 erfolgte die Infektion anscheinend über die Atemwege. Die Viruslast bei den untersuchten Mäusen war dort am höchsten. Anschließend ging das Virus auf das Gehirn über, das daraufhin schrumpfte. Prinzipiell ist laut den Forschern auch eine Infektion des Menschen denkbar.

„Das mit SARS-CoV-2 verwandte Schuppentier-Coronavirus könnte sich auch auf den Menschen übertragen.“

Kritik aus der Wissenschaft

Inzwischen haben unterschiedliche Forscher auf den Preprint, der in der Wissenschaft für deutliche Kritik gesorgt hat, reagiert. Francois Balloux, ein Infektiologe des University College London (UCL), bezeichnete die Studie als wissenschaftlich sinnlos und schrecklich. Laut ihm bestehen große Risiken, die nicht gerechtfertigt sind, weil man an Infektionen der humanisierten Mäuse kaum etwas lernen kann. Richard Ebright, Chemiker an der Rutgers University, kritisiert, dass die publizierte Studie keine Informationen über die Biosicherheitsvorkehrungen bei den Experimenten enthält.

„Das wirft die besorgniserregende Möglichkeit auf, dass die gesamte Untersuchung ohne die geringsten Sicherheitsmaßnahmen, die bei der Forschung mit potenziell pandemischen Viren essenziell sind, durchgeführt wurde.“

bioRxiv, doi: 10.1101/2024.01.03.574008

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