Tortugas

Hydrothermalfeld bei den Galapagos-Inseln entdeckt

Robert Klatt

Tortugas-Hydrothermalfeld bei den Galapagos-Inseln )etutitsnI naecO tdimhcS(Foto: © 

Eine neue Kartierungsmethode hat nahe der Galapagos-Inseln bei einem Unterseevulkan ein Hydrothermalfeld entdeckt. In dem Ökosystem fanden die Forscher ein lebendes Fossil und eine extrem seltene Brutstätte des Pazifischen Tiefseerochens.

Palo Alto (U.S.A.). Hydrothermalfelder bilden in der ansonsten lebensfeindlichen Tiefsee mit ihrem warmen Wasser nährstoffreiche Ökosysteme. Eine Studie der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf (HHU) kam zu dem Ergebnis, dass in ihnen womöglich die Urzellen der Erde entstanden sind. Die meisten bekannten Hydrothermalquellen liegen an Spreizungszonen der Erdkruste, wie etwa dem Knipovich-Rücken zwischen Grönland und Spitzbergen.

Die meisten bekannten Hydrothermalfelder wurden mit Untergrundscans entdeckt, die von Schiffen aus erfolgt sind.  Forscher des Schmidt Ocean Institute um Jyotika Virmani haben kürzlich mit einer neuen Methode ein zuvor unbekanntes Hydrothermalfeld nahe den Galapagos-Inseln entdeckt. Das Team um John Jamieson nutzte zur Kartierung des Meeresbodens einen Tauchroboter, der über zwei Sonarsysteme verfügt.

„Die detaillierten, mit modernster Technologie erstellten Karten sind außergewöhnlich und enthüllen die ganze Komplexität des Meeresgrunds. Es ist das ozeanische Äquivalent zur aktuellen Rückkehr zum Mond mit der neuesten Technologie des 21. Jahrhunderts.“

Hydrothermalfeld in 1.500 und 2.000 Metern Tiefe

Das Hydrothermalfeld mit dem Namen „Tortugas“ befindet sich in einer Tiefe zwischen 1.500 und 2.000 Metern am Rande der Caldera des Unterseevulkans Los Huellos East. Es ist rund 600 Meter lang und besteht aus zahlreichen Schloten , die zwischen zehn und 15 Meter hoch sind und aus denen heißes Wasser austritt.

Artenreiches Ökosystem

Kameraaufnahmen des Ökosystems um die Schlote zeigen, dass in der Umgebung unterschiedliche Meerestiere leben. Zu den Lebewesen gehören 15 Arten, die in der Region der Galapagos-Inseln bisher unbekannt waren. Zudem entdeckten die Forscher ein Urmützenschnecken aus der Art der Monoplacophora, bei der es sich um ein lebendes Fossil aus der Gruppe der Mollusken handelt.

Außerdem fanden die Wissenschaftler nahe dem Meeresboden der Galapagos-Inseln eines der weltweit nur zwei bekannten Brutgebiete des pazifischen Tiefseerochens (Bathyraja spinosissima). Das einzige andere bekannte Brutgebiet dieser Art befindet sich vor der Küste Kanadas. Diese bis zu zwei Meter lang werdenden Rochen sind weißlich gefärbt und zeichnen sich durch eine knorpelige, weiche Schnauze und eine Dornenreihe am Schwanz aus.

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