Analysemethode

Hochwertigen Wein per chemischen Fingerabdruck identifizieren

D. Lenz

Eine neues Analyseverfahren erkennt zuverlässig Weinfälschungen und kann sogar den Jahrgang eines Weines bestimmen. )yabaxipM_onrA(Foto: © 

Fälschungen sind auch bei Weinen ein großes Problem. Eine neue chemische Analysemethode ermöglicht jetzt die Bestimmung der Herkunft, der Sorte und des Jahrgangs einer Weinprobe.

Wien (Österreich). Fälschungen sind nicht nur in der Mode oder in der Kunst ein großes Problem, auch bei hochpreisigen Weinen versuchen Betrüger mit Fälschungen ihr Glück. Mit einer neuen chemischen Analysemethode haben Forscher der Universität für Bodenkultur in Wien den Weinfälschern nun den Kampf angesagt.

So hat das Team um Tim Causon und Stephan Hann von der Abteilung für analytische Chemie einen chemischen Fingerabdruck von 42 Weinen aus Mazedonien angelegt. Das neue Verfahren soll in Zukunft bei der eindeutigen Identifizierung hochpreisiger Weine sowie bei routinemäßigen Weinkontrollen helfen. Auf diese Weise können Weinfälschungen entlarvt werden und die Analyse hilft, die Rolle der aromagebenden Substanzen besser zu verstehen.

Ungezielte Analyse bringt bessere Ergebnisse

Die Forscher aus Österreich habe mit Kollegen aus Mazedonien zusammen an dem Projekt gearbeitet und ihre Ergebnisse im Fachmagazin Analytica Chimica Acta veröffentlicht. Bei den 42 Weinen fünf verschiedener Sorten haben die Forscher anstatt ganz gezielt nach bestimmten Substanzen zu suchen, gleich alle vorhandenen Vertreter ganzer Stoffklassen analysiert – ohne im Vorfeld zu wissen, welche im Wein vorkommen. Bei der hochpräzisen Analysemethode kommt die Flüssigchromatographie in Kombination mit der Ionenmobilität-Flugzeitmassenspektrometrie zum Einsatz.

Die Kombination dieser beiden Methoden liefert nicht nur erheblich bessere Daten, sondern auch einen besseren Informationsgehalt. Auf diese Weise können beispielsweise auch unbekannte Substanzen im Wein ausfindig gemacht und bestimmt werden.

Einzigartiger Fingerabdruck eines Weines

Causon erklärt: „Damit erhalten wir für jeden Wein einen charakteristischen molekularen Fingerabdruck, der einzigartig ist und als Grundlage für deren zukünftige genaue Identifizierung dienen kann.“ Auf diese Weise lässt sich nicht nur exakt bestimmen, um welchen Wein es sich bei der Analyse handelt, sondern sogar, welchen Jahrgang der jeweilige Wein besitzt.

Damit die Weinanalyse funktioniert, müssen im Vorfeld die Originalweine auf ihre Bestandteile hin analysiert und in einer Datenbank abgespeichert werden. Nur mit diesen Werten können Vergleiche bei Fälschungsverdacht durchgeführt werden.

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