Stadt auf dem Mars

SpaceX plant drei Raketenstarts pro Tag

Robert Klatt

SpaceX Raketenstart )vog.asan(Foto: © 
Auf den Punkt gebracht
  • Elon Musk kündigte an, dass sein Raumfahrtunternehmen SpaceX bis zu drei Raketenstarts täglich durchführen wird
  • Die Kosten pro Start sollen durch einfachere Bauteile und die permanente Wiederverwendung des Boosters deutlich fallen
  • Bis 2030 möchte SpaceX auf dem Mars landen und dort den Bau einer Kuppelstadt beginnen

Elon Musk kündigte auf einer Präsentation von SpaceX bis zu drei Raketenstarts mit dem Superheavy-Booster und dem Starship-Raumschiff pro Tag an. Bis 2030 möchte SpaceX auf dem Mars landen und dort eine Kuppelstadt errichten.

Boca Chica (U.S.A.). Elon Musk, CEO von SpaceX, sprach kürzlich am Firmenstandort Boca Chica in Texas über die Zukunft des privaten Raumfahrtunternehmens. Im Hintergrund der Präsentation konnten Zuschauer vor Ort und per Livestream den 70 Meter hohen Booster mit dem Namen „Superheavy“ sowie das 50 Meter hohe Raumschiff „Starship“ bestaunen.

Zum Zeitpunkt der Präsentation hat SpaceX mit dieser Kombination bereits 144 Flüge in den Weltraum erfolgreich absolviert. Insgesamt hat das Starship in nur einem Jahr dabei 15.500 Tonnen Nutzlast in den Orbit befördert. Laut Musk entspricht dies der Gesamtmasse der übrigen Weltraumtransporte seit Beginn der Raumfahrt.

Drei Raketenstarts pro Tag?

Geht es nach Elon Musk, könnte das Starship im kommenden Jahr weitere 109.000 Tonnen in den Erdorbit befördern. Dazu müssten pro Tag drei Starship-Raketen starten. Bei zehn Starship-Raketenstarts pro Tag könnte SpaceX sogar über eine Million Tonnen Material jährlich in den Weltraum befördern. „Starship kann das tun“, erklärte Musk während der Präsentation.

Um diese hochgesteckten Ziele zu erreichen, würde SpaceX mehr Superheavy-Booster als Starship-Raumschiffe verwenden. Die Booster sind nur für den Start der Trägerrakete nötig und erreichen nach sechs bis acht Stunden wieder die Erde. Im Optimalfall könnte ein Booster somit täglich für bis zu drei Raketenstars verwendet werden. Die Startkosten sollen so auf minimal eine Million US-Dollar sinken. Aktuell liegen sie bei SpaceX je nach Rakete noch bei 50 bis 200 Millionen US-Dollar.

SpaceX plant Stadt auf dem Mars

SpaceX benötigt lediglich einen kleinen Teil der geplanten Transportkapazität zum Ausbau des Starlink-Satellitennetzwerks. Die übrige Kapazität soll laut Elon Musk dabei helfen, eine Stadt auf dem Mars zu errichten. „Wir werden das so schnell umsetzen, wie möglich“, so der SpaceX CEO. Geplant ist, dass das Unternehmen bis spätestens 2030 auf dem Roten Planeten landet. Dort soll laut der Präsentation eine Kuppelstadt entstehen.

Neuer Antrieb mit höherem Schub

Zudem zeigte Elon Musk während der Präsentation das neue Triebwerk Raptor 2 erstmals der Öffentlichkeit. Der maximale Schub liegt bei 230 Tonnen. Das Triebwerk Raptor 1 kam lediglich auf 180 Tonnen. Außerdem konnten die Ingenieure von SpaceX die Komplexität reduzieren und damit den Preis des zentralen Bauteils stark senken. Laut Elon Musk baut sein Unternehmen derzeit ein Raptor 2 Triebwerk pro Tag. Ein Superheavy-Booster benötigt 33 Triebwerke dieses Typs.

Bürokratie behindert Raketenstarts

Neben den technischen Herausforderungen behindert vor allem die Bürokratie laut der Präsentation das schneller Vorankommen bei SpaceX. Eine Unbedenklichkeitserklärung, die die Umweltbehörden auf Wunsch der Federal Aviation Administration (FAA) ausstellen müssten, könnte zu einem mehrjährigen, komplexen Untersuchungsverfahren führen. Als Ausweichmöglichkeit verfügt SpaceX jedoch schon über ein Startfeld in Florida, für das bereits eine Erlaubnis für Raketenstarts vorliegt. Die nötige Infrastruktur besteht jedoch noch nicht.

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