Langzeitmissionen

Russland hat Raumstation mit künstlicher Gravitation patentiert

 Robert Klatt

Raumstation mit künstlicher Schwerkraft )ajigrenE(Foto: © 

Das russische Raketenunternehmen Energija hat ein Patent für eine Raumstation mit künstlicher Gravitation eingereicht. Die Schwerkraft soll Langzeitmissionen im Weltraum für die Kosmonauten erträglicher machen und den Abbau ihrer Knochendichte und Muskelmasse reduzieren.

Moskau (Russland). Die Internationale Raumstation (ISS) wird laut den aktuellen Plänen noch bis 2031 betrieben. China betreibt inzwischen die eigene Raumstation Tiangong (Himmelspalast) und auch Russland hat den Bau einer eigenen Raumstation bereits angekündigt. Nun hat das staatliche russische Raketenunternehmen Energija ein Patent für eine Raumstation mit künstlicher Gravitation eingereicht. Laut dem Patent soll die Schwerkraft bei 0,5g, also 50 Prozent der Schwerkraft auf der Erde, liegen und dabei helfen, Langzeitmissionen im Weltraum für die Kosmonauten erträglicher zu machen.

Die Gravitation soll laut dem Patent durch ein Rotationssystem erzeugt werden, mit dem die Raumstation rund fünf Umdrehungen pro Minute absolvieren soll. Die Raumstation hat einen Radius von 40 Metern und besteht aus mehreren Modulen, die um eine zentrale Nabe angeordnet sind. Durch die Rotation der Module um die Nabe, entsteht eine nach außen wirkende Zentrifugalkraft, die wie die Gravitation wirkt.

Komplexe Konstruktion und Versorgung

Die Raumstation mit künstlicher Gravitation ist ein komplexes Projekt, für das mehrere Probleme gelöst werden müssen. Zunächst müsste Russland mit mehreren Raketen die Module in den Weltraum befördern und dort montieren. Laut dem Patent ist aber vor allem die Rotation der fertigen Raumstation problematisch, weil alle Versorgungsschiffe darauf abgestimmt werden müssten. Einen konkreten Zeitplan für das Projekt hat Russland bisher nicht bekannt gegeben.

Der größte Vorteil in dem System liege laut den Wissenschaftlern darin, dass die Kosmonauten bei ihrer Anwesenheit im Weltraum durch die permanente, künstliche Schwerkraft deutlich weniger Muskelmasse und Knochendichte verlieren würden als bei einer Raumstation ohne Schwerkraft.

Quellen:

Patent von Energija

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