Stärkste Weltraumexplosion

Chinesische Raumstation untersucht Ursprung von Gammablitzen

Robert Klatt

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Ein neues Messinstrument aus der Schweiz und Deutschland soll den Ursprung von Gammablitzen erforschen. Installiert wird Polar 2 auf der chinesischen Raumstation Tiangong (Himmelspalast).

Genf (Schweiz). Gammastrahlenblitze, die auch als Gammastrahlenpulse, Gammastrahlenausbrüche und Gammastrahlenexplosionen bezeichnet werden, sind die stärksten Explosionen des Universums. Ihre helle und energiereiche Strahlung emittiert innerhalb weniger Sekunden so viel Energie, wie die Sonne der Erde in ihrer gesamten Lebensdauer. Die Lichtemissionen der bisher stärksten Weltraumexplosion GRB 221009A lagen bei 18 Teraelektronenvolt.

Bisher konnte die Astronomie lediglich entdeckten, dass Gammastrahlenblitze entstehen, wenn zwei Neutronensterne miteinander verschmelzen oder ein massereicher Stern explodiert. Der genaue Entstehungsprozess ist aber nicht bekannt, obwohl die ersten Gammastrahlenblitze bereits seit über 50 Jahren bekannt sind.

Neues Messinstrument zur Untersuchung von Gammablitzen

Wissenschaftler der Universität Genf haben deshalb in Kooperation mit dem Max-Planck-Institut für extraterrestrische Physik (MPE) das Messinstrument Polar 2 zur Untersuchung von Gammablitzen entwickelt. Finanziert wurde die Entwicklung durch die Schweizer Raumfahrt-Organisation (SSO). Wie der Astrophysiker Jochen Greiner erklärt, erhoffen die Forscher sich durch Polar 2 neue Erkenntnisse über den Ursprung von Gammablitzen.

„In den vergangenen Jahren haben sich zwei mögliche Modelle durchgesetzt. Die ultimative Entscheidung zwischen den beiden können wir aber nur über die Polarisation der Gammastrahlung dieser Blitze erbringen.“

Zur Untersuchung der Gammablitze erfasst das neue Messinstrument deren Schwingungsrichtung. Es soll so ermittelt werden, ob alle Wellen der Gammastrahlung in eine Richtung schwingen, also polarisiert sind, oder ob diese chaotisch durcheinander Richtung.

Installation auf der chinesische Raumstation

Polar 2 wird auf der chinesischen Raumstation Tiangong (Himmelspalast) installiert. Geplant ist, dass eine Rakete das Messinstrument am Ende des kommenden Jahres zur Weltraumstation transportiert. Die Kosten für den Raketenstart und den Betrieb übernimmt China.

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