Fürstenberg bei Xanten

Großer römischer Palast in Deutschland entdeckt

Robert Klatt

Ausgrabung des LVR-Amt für Bodendenkmalpflege im Rheinland (ABR) )ed.rvl.egelfplamknednedobinajnaZ lecraM(Foto: © 

In Xanten, in der Nähe des alten Römerlagers, wurden Überreste eines 2.000 Jahre alten römischen Palastes entdeckt. Der Palast ist ein zusätzlicher Hinweis darauf, dass einst dort eine große römische Stadt mit ziviler Bevölkerung existierte.

Xanten (Deutschland). In Deutschland, in der Region des historischen Römerlagers in der Nähe von Xanten am Niederrhein, haben Archäologen des LVR-Amt für Bodendenkmalpflege im Rheinland (ABR) die Ruinen eines etwa 2.000 Jahre alten römischen Palastes entdeckt. Der imposante Bau, dessen Ausmaße auf 100 mal 100 Meter geschätzt werden, wurde durch georadargestützte Bodenuntersuchungen gefunden. Laut den Entdeckern könnte es sich bei dem Palast um den Wohnsitz eines hohen römischen Beamten handeln.

Diese Entdeckung untermauert die These, dass die Siedlung, die sich außerhalb der Mauern des Vetera castra, einem Legionslager mit Kapazität für bis zu 10.000 Soldaten, befand, in Wirklichkeit größer und urbaner war als bisher vermutet.

Große Stadt der Römer?

Bei Ausgrabungen auf dem Fürstenberg, südlich von Xanten, hat das ABR vor einigen Monaten die Grundmauern einer 60 mal 20 Meter großen Struktur entdeckt. Der Komplex wurde als römische Badeanlage identifiziert. In Kombination mit den nun entdeckten Resten des Palastes halten es Experten für plausibel, dass in der Nachbarschaft des Militärlagers eine größere zivile Siedlung gab, in der nicht nur Angehörige der dort stationierten Legionäre, sondern auch Handwerker und Kaufleute lebten.

Auch der römische Historiker Tacitus, der von 58 bis etwa 120 n. Chr. lebte, erwähnt, dass in der Nähe des Legionslagers eine von Römern bewohnte Stadt existierte. Diese soll von den Römern selbst während des Bataveraufstandes in den Jahren 68 bis 70 n. Chr. zerstört worden sein, um zu verhindern, dass sie in die Hände der westgermanischen Feinde fällt.

Weitere Analysen des kürzlich entdeckten Palastes sollen zeigen, ob diese These zutrifft. Die Überreste des Bauwerks liegen in Tiefen zwischen 30 Zentimetern und zwei Metern unterhalb. Während ein Teil des Geländes privat bewirtschaftet wird, befindet sich der andere im Besitz der staatlichen Behörden.

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