Bromerpeton subcolossus

Fossilien eines Mikrosauriers in Deutschland entdeckt

Robert Klatt

Fossilien des Mikrosauriers Bromerpeton subcolossus )0.4 yb-CC/ 4202 ,stropeR cifitneicS /.la te llaguoDcaM(Foto: © 

In der Fossilienfundstätte Bromacker in Thüringen wurde ein Fossil eines Mikrosauriers entdeckt, der nur so groß wie ein Kugelschreiber war.

Berlin (Deutschland). In der Fossilienfundstätte Bromacker in Thüringen wurden bereits viele Fossilien von Landtieren aus der unteren Perm, einer Epoche der Erdgeschichte vor etwa 290 Millionen Jahren, entdeckt. Die Fossilienfundstätte war zu dieser Zeit ein Bestandteil des Superkontinents Pangäa und hat zahlreiche Reptilien, Amphibien und Insekten beheimatet. Forscher des Museums für Naturkunde Leibniz-Institut für Evolutions- und Biodiversitätsforschung um Mark MacDougall haben in Bromacker nun einen Mikrosaurier identifiziert.

Laut der Publikation im Fachmagazin Scientific Reports sind vom Mikrosaurier mit dem Namen Bromerpeton subcolossus Bestandteile seines linken Oberarmknochens, seiner rechten Vordergliedmaße und seines Schädelknochens erhalten. Die Fossilien wurden bereits 1994 ausgegraben. Die Präparation und die Identifikation der kleinen Dinosaurierart sind aber erst kürzlich erfolgt.

Mikrosaurier ähnelte einer Eidechse

Bromerpeton subcolossus hat laut den Forscher einer kleinen Eidechse geähnelt. Der Dinosaurier besaß einen dreieckigen Schädel, der nur zwei Zentimeter lang war. Die Rekonstruktionen des Körpers zeigen, dass der gesamte Mikrosaurier etwa die Größe eines Kugelschreibers hatte. Laut seinen spitzen Zähnen hat der Dinosaurier sich hauptsächlich von Insekten ernährt, die im Bromacker in großen Zahlen gelebt haben. Die robuste Vordergliedmaße besaß eine Hand mit fünf spitzen Krallen. Dies zeigt laut den Paläontologen, dass Bromerpeton subcolossus seine Hände zum Graben verwendet hat.

Lücke der Evolution geschlossen

Wie Jörg Fröbisch erklärt, schließen die Hände mit fünf Fingern des Bromerpeton subcolossus zudem eine bisher ungeklärte Lücke der Evolution der Recumbirostra.

„Das Vorhandensein von fünf Fingern bei Bromerpeton ist interessant, da dies darauf hindeutet, dass die Anzahl der Finger bei den Recumbirostra ursprünglich fünf betrug und erst später im Laufe der Evolution auf vier oder drei reduziert wurde.“

Die Identifikation des Mikrosauriers liefert also viele neue Informationen über die Evolution der Tetrapoden und hilft dabei, das Leben des Ökosystems zu rekonstruieren.

Scientific Reports, doi: 10.1038/s41598-023-46581-3

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