Nil, Amazonas und Co.

Die längsten Flüsse der Welt

Nil - Der längste Fluss der Erde )kcotS ebodAyiexelA(Foto: © 

Auf der Erde gibt es mehrere Tausend Flüsse. Doch welche sind am längsten? 

In einer Welt, die zu etwa 71 Prozent von Wasser bedeckt ist, spielen Flüsse eine herausragende Rolle als Lebensadern unseres Planeten. Sie erstrecken sich über riesige Landstrecken und prägen Landschaften, Ökosysteme und die Gemeinschaften, die an ihren Ufern leben. Unter diesen Wasserstraßen sind die zehn längsten Flüsse der ErdeAngeführt von Flüssen in Asien, Südamerika und Afrika, sind sie nicht nur faszinierende geografische Merkmale, sondern auch Zeugen von menschlichem Leben und Umweltauswirkungen.

Fluss Länge in km Kontinent
Nil 6.650 Afrika
Amazonas 6.575 Südamerika
Jangtse 6.300 Asien
Mississippi-Missouri 6.275 Nordamerika
Jenissei-Angara-Selenga-Ider 5.539 Asien
Gelber Fluss 5.464 Asien
Ob-Irtysch 5.410 Asien
Paraná-Rio de la Plata 4.880 Südamerika
Kongo-Chambeshi 4.700 Afrika
Amur-Argun 4.444 Asien

Nil

Nil
Nil )kcotS ebodAyiexelA(Foto: ©

Mit einer Länge von beeindruckenden 6.650 Kilometern ist der Nil der längste Fluss der Welt. Er entspringt nahe dem Viktoriasee und dem äthiopischen Hochland, durchfließt mehrere nordostafrikanische Länder wie Uganda, Südsudan, Sudan und Ägypten und mündet schließlich ins Mittelmeer. Der Fluss teilt sich in den Weißen Nil, der am Viktoriasee entspringt, und den Blauen Nil aus Äthiopien.

Besonders charakteristisch für den Nil sind seine regelmäßigen Überschwemmungen, die von Monsunregen in Äthiopien herrühren. Diese natürlichen Ereignisse waren für das antike Ägypten von entscheidender Bedeutung, da sie fruchtbaren Schlamm auf die Felder spülten. Zudem formt der Nil ein weitläufiges Delta, eines der größten weltweit, das sowohl landwirtschaftlich als auch ökologisch von großer Bedeutung ist.

Die reiche Biodiversität dieses Gebiets wird jedoch durch den Bau großer Staudämme, wie den Assuan-Hochdamm, und die damit einhergehende Veränderung der Überschwemmungszyklen beeinflusst. Der Nil spielt somit eine zentrale Rolle in der Geschichte, Kultur und Ökologie der Region und hat über Jahrtausende hinweg prägenden Einfluss ausgeübt.

Amazonas

Amazonas
Amazonas )kcotS ebodAtiripSotohP(Foto: ©

Der Amazonas, oftmals als die Lebensader Südamerikas bezeichnet, zählt mit einer Länge von etwa 6.575 Kilometern zu den längsten Flüssen weltweit. Seine Quelle liegt in den Anden Perus, von dort fließt er ostwärts durch Brasilien, bis er in den Atlantik mündet. Auf seinem Weg durchquert er zahlreiche Länder Südamerikas, darunter Peru und Brasilien, und bildet dabei ein enormes Flusssystem, das sowohl durch seine Größe als auch durch die Menge des transportierten Süßwassers beeindruckt.

Eine hervorstechende Eigenschaft des Amazonas ist sein ausgedehntes Einzugsgebiet, das rund ein Fünftel des weltweiten Fließwassers umfasst, wodurch er zum wasserreichsten Fluss der Erde wird. Zudem ist er für seine ökologische Vielfalt von herausragender Bedeutung; sein Becken beheimatet den Amazonas-Regenwald, eine der artenreichsten Regionen der Welt mit vielen einzigartigen Pflanzen- und Tierarten.

Der Amazonas spielt ebenfalls eine wesentliche Rolle für das Weltklima, da der Regenwald große Mengen Kohlenstoff bindet und Sauerstoff produziert. Angesichts der Bedrohung durch Abholzung und Verschmutzung ist der Schutz dieses Flusssystems von globaler Wichtigkeit. Insgesamt repräsentiert der Amazonas mit seiner beeindruckenden Länge, seinem großen Wasservolumen und seiner ökologischen Relevanz einen der wichtigsten Flüsse weltweit.

Jangtse

Jangtse
Jangtse )kcotS ebodArelfröD leinaD(Foto: ©

Der Jangtse, Asiens längster Fluss, erstreckt sich über rund 6.300 Kilometer. Sein Ursprung befindet sich in den Gletschern des Qinghai-Tibet-Plateaus und von dort fließt er durch ganz China bis zum Ostchinesischen Meer. Der Fluss passiert dabei eine Vielzahl unterschiedlicher Landschaften, angefangen bei den eisbedeckten Gipfeln des Himalajas bis zu üppigen Wäldern und fruchtbaren Ebenen.

Eine bedeutende Rolle spielt der Jangtse in der chinesischen Wirtschaft und Kultur. Er ist eine essenzielle Verkehrsader für den Transport und trägt zur Versorgung des Landes bei. Ökologisch ist der Jangtse ebenfalls bedeutsam, da er zahlreichen Tier- und Pflanzenarten einen Lebensraum bietet. Besondere Aufmerksamkeit erhielt der inzwischen als funktionell ausgestorben geltende Jangtse-Delfin, der Baiji.

Bekannt ist der Jangtse auch für große Wasserkraftprojekte, insbesondere den Drei-Schluchten-Damm, der weltweit größte seiner Art. Obwohl dieses Projekt bedeutende Mengen an erneuerbarer Energie liefert, hat es auch zu Debatten über Umweltauswirkungen und die Umsiedlung lokaler Gemeinschaften geführt. Der Jangtse steht somit exemplarisch für die natürliche Pracht Chinas, aber auch für die Herausforderungen im Umweltschutz und bei der nachhaltigen Entwicklung des Landes.

Mississippi-Missouri

Mississippi-Missouri
Mississippi-Missouri )kcotS ebodAzednanreF ogaiT(Foto: ©

Das Mississippi-Missouri-Flusssystem erstreckt sich über rund 6.275 Kilometer. Es setzt sich zusammen aus dem Mississippi, der in Minnesota entspringt, und seinem größten Zufluss, dem Missouri, dessen Quelle in den Rocky Mountains Montanas liegt. Der Missouri mündet in den Mississippi, der weiter südlich bis in den Golf von Mexiko fließt.

Bedeutend ist dieses Flusssystem nicht nur aufgrund seiner beeindruckenden Länge, sondern auch wegen seiner historischen und ökonomischen Relevanz für die USA. Es war ein zentraler Pfad der westwärts gerichteten Expansion und bleibt bis heute ein wichtiger Verkehrsweg sowie ein Wirtschaftsfaktor. Sowohl der Missouri als auch der Mississippi beherbergen vielfältige Ökosysteme mit einer reichen Artenvielfalt.

Besonders hervorzuheben ist das Mississippi-Delta, eines der weltweit größten Flussdeltas, das sowohl ökologisch als auch wirtschaftlich für die Golfküstenregion von Bedeutung ist. Das Flusssystem steht allerdings auch vor Herausforderungen wie Umweltverschmutzung und Erosion, bedingt durch Dammbauten und andere menschliche Eingriffe. Insgesamt ist das Mississippi-Missouri-System ein prägender Bestandteil der geografischen, historischen und ökonomischen Landschaft der Vereinigten Staaten und von immenser ökologischer Wichtigkeit.

Jenissei-Angara-Selenga-Ider

Jenissei-Angara-Selenga-Ider
Jenissei-Angara-Selenga-Ider )kcotS ebodAffokatsehS(Foto: ©

Das Flusssystem Jenissei-Angara-Selenga-Ider, hat eine Länge von etwa 5.539 Kilometern. Seinen Anfang nimmt es in der Mongolei mit dem Ider, fließt in den Selenga und weiter in die Angara, um schließlich als Jenissei in den Arktischen Ozean zu münden. Dieser Flusslauf führt vorrangig durch Russland und die Mongolei und passiert dabei eine Vielfalt an Landschaften – von den dichten Wäldern Sibiriens bis zu den weiten Steppen der Mongolei.

Die Bedeutung des Flusssystems als lebenswichtige Ader für die durchflossenen Regionen ist besonders hervorzuheben. Der Jenissei und seine Zuflüsse spielen eine zentrale Rolle in der lokalen Wirtschaft, insbesondere in der Fischerei und Wasserversorgung. Ökologisch ist das System bedeutend, da es zahlreichen Tier- und Pflanzenarten einen Lebensraum bietet.

Das Jenissei-Angara-Selenga-Ider-System fasziniert zudem mit seinen landschaftlichen Merkmalen wie tiefen Tälern und breiten Flussauen. Trotz seiner entlegenen Lage und des harten Klimas ist es wissenschaftlich von großer Relevanz, bietet es doch Einblicke in unberührte Ökosysteme und den Einfluss des Klimawandels in den nördlichen Breitengraden. Insgesamt ist dieses Flusssystem ein beeindruckender und bedeutender Teil der Natur.

Gelber Fluss (Huang He)

Gelber Fluss (Huang He)
Gelber Fluss (Huang He) )kcotS ebodAkaheR saytaM(Foto: ©

Der Huang He, besser bekannt als der Gelbe Fluss, erstreckt sich über rund 5.464 Kilometer. Seine Quelle liegt in den Bayanhar-Bergen in Qinghai, China, und er fließt durch neun Provinzen, bevor er ins Bohai-Meer mündet. Der Verlauf des Gelben Flusses führt ihn durch diverse Landschaften, von den trockenen Hochebenen Tibets bis zu den fruchtbaren Ebenen Chinas.

Historisch und kulturell ist der Huang He von großer Bedeutung für China, oft als „Wiege der chinesischen Zivilisation“ bezeichnet. An seinen Ufern entstanden einige der ältesten Siedlungen Chinas, und er hatte großen Einfluss auf die Entwicklung der Geschichte, Kultur und Landwirtschaft des Landes.

Der Gelbe Fluss ist jedoch auch für seine problematischen Aspekte bekannt, insbesondere für seine häufigen und verheerenden Überschwemmungen, die ihm den Spitznamen „Chinas Sorge“ einbrachten. Diese sind oft auf die hohe Schlammfracht zurückzuführen, die ihm seine charakteristische gelbe Farbe verleiht. Der Umgang mit diesen Überschwemmungen und der daraus resultierenden Erosion stellt seit Jahrhunderten eine Herausforderung für die Anwohner dar. Somit steht der Gelbe Fluss symbolisch sowohl für die natürlichen Herausforderungen als auch für die kulturellen Errungenschaften Chinas.

Ob-Irtysch

Ob-Irtysch
Ob-Irtysch )kcotS ebodAyiksnidnaK yirtimD(Foto: ©

Mit einer Gesamtlänge von etwa 5.410 Kilometern gehört der Ob-Irtysch zu den längsten Flüssen der Welt. Dieses weitreichende Flusssystem nimmt seinen Anfang im Irtysch, der in den chinesischen Altai-Bergen entspringt, durch Kasachstan fließt und schließlich in den Ob in Russland mündet. Der Ob selbst, mit seiner Quelle im russischen Teil des Altai-Gebirges, fließt nordwärts bis zum Kara-Meer, einem Randmeer des Arktischen Ozeans.

Das Ob-Irtysch-System ist für die durchflossenen Regionen von großer Bedeutung. Es dient als wesentliche Wasserressource und unterstützt die Landwirtschaft, insbesondere in den weitläufigen Steppen und Waldsteppengebieten Sibiriens. Außerdem bietet der Flusskorridor einen vielfältigen Lebensraum für zahlreiche Tier- und Pflanzenarten.

Der Fluss spielt auch als Verkehrsweg eine wichtige Rolle, besonders für den Transport von Ressourcen aus dem nördlichen Russland. Allerdings stellen Klimawandel und Umweltverschmutzung zunehmend Herausforderungen für dieses Flusssystem dar. Der Ob-Irtysch ist somit ein unverzichtbarer Bestandteil für die Ökosysteme, die Wirtschaft und die Geographie der Regionen, durch die er fließt.

Paraná-Rio de la Plata

Paraná-Rio de la Plata
Paraná-Rio de la Plata )kcotS ebodApalfinoT(Foto: ©

Das Flusssystem Paraná-Rio de la Plata erstreckt sich über rund 4.880 Kilometer. Seinen Ursprung hat der Paraná in Südostbrasilien, von wo aus er durch Brasilien, Paraguay und Argentinien fließt, um sich mit dem Uruguay-Fluss zu vereinen und den Rio de la Plata zu bilden, der in den Atlantik mündet.

Wirtschaftlich und ökologisch ist dieses System für Südamerika von enormer Bedeutung. Es versorgt Landwirtschaft und Industrie mit Wasser und dient als wichtige Handelsroute. Die Delta-Region des Paraná ist besonders für ihre ökologische Vielfalt und die einzigartigen Feuchtgebiete bekannt, die zahlreichen Tier- und Pflanzenarten einen Lebensraum bieten.

Ein markantes Merkmal des Flusssystems ist der Iguazú-Wasserfall an der Grenze zwischen Brasilien und Argentinien, einer der größten und eindrucksvollsten Wasserfälle weltweit. Der Paraná-Rio de la Plata hat auch kulturell und historisch die Region und ihre Menschen geprägt. Insgesamt stellt das Flusssystem Paraná-Rio de la Plata ein bedeutendes geografisches Merkmal Südamerikas dar, das sowohl für die Natur als auch für die Kultur der Region entscheidend ist.

Kongo-Chambeshi

Kongo-Chambeshi
Kongo-Chambeshi )kcotS ebodAredlibkw(Foto: ©

Das Flusssystem Kongo-Chambeshi hat eine Länge von rund 4.700 Kilometern. Seinen Ursprung hat der Fluss im sambischen Hochland als Chambeshi und fließt durch die Demokratische Republik Kongo, bis er in den Atlantischen Ozean mündet.

Herausragend beim Kongo-Chambeshi ist sein großes Einzugsgebiet, das sich über mehrere Länder Zentralafrikas erstreckt, wodurch er zu einem der wasserreichsten Flüsse der Welt wird. Er zeichnet sich durch seine bemerkenswerte Tiefe aus, an manchen Stellen gilt er sogar als der tiefste Fluss weltweit, was zu einer hohen Fließgeschwindigkeit und einem großen Wasservolumen beiträgt.

Die biologische Vielfalt entlang des Kongo-Chambeshi ist beeindruckend. Sein Becken beheimatet eine Fülle von Pflanzen- und Tierarten, einschließlich einiger endemischer Arten. Der Flussverlauf durch unterschiedliche Ökosysteme, von nassen Regenwäldern bis zu Savannen, führt zu einer vielfältigen Fauna und Flora.

Der Kongo-Chambeshi ist auch ökonomisch und kulturell von großer Bedeutung für die Region. Er dient als wichtige Verkehrsader und unterstützt die lokale Fischerei und Bewässerung. Allerdings stehen das Flusssystem und seine Umwelt vor Herausforderungen wie Verschmutzung und den Folgen des Klimawandels. Insgesamt ist der Kongo-Chambeshi von unschätzbarem geografischen, ökologischen und kulturellen Wert.

Amur-Argun

Amur-Argun
Amur-Argun )kcotS ebodAlokosnd(Foto: ©

Das Flusssystem Amur-Argun, hat eine Länge von etwa 4.444 Kilometern. Es beginnt in der Mongolei als Argun und bildet die Grenze zwischen der Mongolei und China, bevor es als Amur die Grenze zwischen Russland und China markiert und ins Ochotskische Meer fließt.

Besonders bemerkenswert am Amur-Argun ist seine Funktion als natürliche Grenze, die zwei große Länder, Russland und China, trennt und gleichzeitig eine bedeutende ökologische Barriere darstellt. Der Fluss durchfließt eine Vielzahl von Landschaften, was ihn zu einem vitalen Lebensraum für diverse Tier- und Pflanzenarten macht.

Die Biodiversität des Amur-Argun ist beeindruckend. Er bietet Lebensraum für seltene und endemische Arten wie den Amur-Tiger und den Amur-Leoparden, zwei der am stärksten gefährdeten Großkatzenarten weltweit. Der Fluss ist zudem eine wichtige Migrationsroute für viele Fischarten, einschließlich Störe und Lachse.

Ökologisch und wirtschaftlich spielt der Amur-Argun eine wichtige Rolle, vor allem in der Fischerei. Allerdings sieht sich das System Herausforderungen wie Überfischung, Verschmutzung und Klimawandeleffekten gegenüber. Insgesamt stellt der Amur-Argun ein prägendes Element der ostasiatischen Landschaft dar und ist von immenser natürlicher Schönheit und ökologischer Wichtigkeit.

Spannend & Interessant
VGWortpixel