Meteorologen fordern

Neue Wolkenklasse: Undulatus asperatus

D. Lenz

Eine der seltenen Aufnahmen einer Undulatus asperatus Wolke. )gro.aidepikiwnamhtagA(Foto: © 

Seit über 60 Jahren wurde keine neue offizielle Wolkenklasse eingeführt. Nun machen sich Meteorologen dafür stark, dass Undulatus asperatus in den offiziellen Atlas der Wetterbehörde WMO aufgenommen wird.

(U.S.A.). Seit 63 Jahren will die UN-Wetterbehörde WMO eine neue Wolkenart anerkennen und in den offiziellen Atlas aufnehmen. Die neue Wolkenklasse soll zukünftig unter dem Namen Undulatus asperatus, also „aufgeraute Wellige“, geführt werden. Zuletzt wurde im Jahr 1951 eine neue Wolkenart offiziell anerkannt, Cirrus intortus.

Die Wolke Undulatus asperatus könnte auch ein Gemälde des Malers Vincent van Gogh sein. Imposante Wellen bürsten über den Himmel, weiß-dunkelgraue Farbspiele prägen die Landschaft. „"Es sieht aus wie die Meeresoberfläche, an einem turbulenten Tag, von unten betrachtet ", sagt Gavin Pretor-Pinney von der Cloud Appreciation Society, einer Art Wolken-Fanclub.

Pretor-Pinney und viele weitere haben sich für die Anerkennung der Undulatus asperatus stark gemacht. Vor rund neun Jahren hat er erstmals Fotos dieser einmaligen Wolke gesehen. „Sie kamen mir sehr ungewöhnlich vor." Im Vergleich zu anderen Wolken der Art Undulatus hätten sie weitaus turbulenter gewirkt.

Undulatus asperatus macht Turbolenzen sichtbar

Pretor-Pinney sicherte sich die Unterstützung zahlreicher Wissenschaftler. Den lateinischen Namen der Wolke steuerte sein Cousin bei. Er forderte weltweit Wolkenjäger dazu auf, ihm Fotos der spektakulären Wolke zu schicken. Später reichte er dann seinen Vorschlag bei der WMO ein.

Undulatus asperatus ist von Meteorologen seit Jahrzehnten beschrieben. Die Wolken zeigen deutlich Luftumwälzungen am Himmel. Sie entstehen, wenn Luftströmungen mit deutlich unterschiedlichen Temperaturen und Feuchtigkeit aufeinander treffen. In manchen Fällen mischen sich diese und Luftwellen entstehen. Wolken machen diese seltenen Turbolenzen sichtbar. Der genaue Ablauf, warum es beispielsweise zu einer wellenförmigen Mischung kommt, muss jedoch noch erforscht werden.

„Wolken sind nicht nur Regen und Hagel“, sagt Pretor-Pinney. Wolken sind komplexe Gebilde, deren Einzelheiten durch Eigennamen besser erkennbar sind. Aus diesem Grund musste für diese besondere Wolkenform auch ein eigener Name her.

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