Robert Klatt
Die hohen Temperaturen haben in Europa im Sommer 2025 zu vielen Hitzetoten geführt. Nun wurde ermittelt, wie viele Menschen durch den menschlichen Anteil an der Erderwärmung gestorben sind.
London (England). Der Klimawandel löst immer mehr Hitzewellen aus, die sowohl die physische als auch die psychische Gesundheit des Menschen belasten. Forscher des Imperial College London haben nun eine Studie publiziert, die untersucht hat, wie viele zusätzliche Todesfälle die Hitze im Sommer 2025 im Vergleich zu einem Sommer ohne den anthropogenen Anteil am Temperaturanstieg verursacht hat.
Die Analyse hat sich auf 854 europäische Städte konzentriert, in denen rund 30 Prozent der europäischen Bevölkerung leben. Wie die Forscher erklären, zeigen die Ergebnisse deshalb lediglich eine Momentaufnahme, die nur einen kleinen Zeitraum abbildet und nicht die gesamte Bevölkerung repräsentiert.
In den untersuchten Städten sind im Sommer 2025 insgesamt 24.400 Menschen an zu hohen Temperaturen gestorben. 16.500 der hitzebedingten Todesfälle (68 %) entfallen auf den Klimawandel, der in manchen Regionen dafür gesorgt hat, dass die Temperaturen um bis zu 3,6 Grad Celsius höher waren als ohne den menschlichen Anteil an der Erderwärmung.
Allein in Italien waren 4.597 Hitzetote direkt auf den Klimawandel zurückzuführen, in Spanien wurden 2.841 zusätzliche Opfer gezählt. Deutschland verzeichnete 1.477 Tote, Frankreich 1.444, während im Vereinigten Königreich 1.147 Menschen starben. Auch in Osteuropa war die Belastung hoch und Rumänien meldete 1.064 Opfer, Griechenland 808, Bulgarien 552 und Kroatien 268.
In Rom starben 835 Menschen infolge der Klimakrise, in Athen 630, in Paris 409 und in Madrid 387. Bukarest verzeichnete 360 zusätzliche Todesfälle, London 315 und Berlin 140,
Laut den Forschern zeigt die Studie somit deutlich, dass extreme Hitze ein „stiller Killer“ ist. Sie erklären zudem, dass die realen Todeszahlen deutlich höher sind, weil nicht alle Hitzetoten korrekt erfasst werden und weil die offiziellen Regierungszahlen oft erst mit deutlicher Verzögerung veröffentlicht werden.
"Der Kausalzusammenhang zwischen der Verbrennung fossiler Brennstoffe, steigenden Temperaturen und erhöhter Sterblichkeit ist unbestreitbar."
Angesichts der Situation sprechen sich die Forscher dafür aus, dass die Politik Hitzeschutzmaßnahmen stärker fördern sollte. Entscheidend sind jedoch vor allem Klimaschutzmaßnahmen, die die CO₂-Emissionen reduzieren, etwa ein schnellerer Ausstieg aus den fossilen Energien, um zu verhindern, dass kommende Sommer noch heißer werden.