Studie von ExpressVPN

Wie wichtig sind Deutschen Datenschutz und Privatsphäre im Internet?

Robert Klatt

Deutscher bei einer Videokonferenz im Internet )kcotS ebodA1civoktepnasud(Foto: © 
Auf den Punkt gebracht
  • Deutsche nutzen Google und das Internet, um ihre intimsten Fragen und Sorgen zu klären
  • Obwohl der Datenschutz einen hohen Stellenwert hat, nutzen nur wenige Internetnutzer konkrete Maßnahmen wie ein VPN zum Schutz ihrer Privatsphäre

Viele Deutsche nutzen das Internet zur Klärung ihrer intimsten Fragen und Sorgen. Eine Studie hat nun untersucht, wie sehr sie dabei auf den Datenschutz und die Privatsphäre achten.

Road Town (Britische Jungferninseln). Eine repräsentative Umfrage von OnePoll im Auftrag von ExpressVPN hat untersucht, wie Deutsche das Internet nutzen und wie wichtig ihnen Privatsphäre und Datenschutz sind. Laut den Antworten der 2.000 Teilnehmer nutzt über ein Drittel der Deutschen das Internet mindestens einmal täglich, um Fakten, Ratschläge und Dienstleistungen zu suchen. 17 Prozent nutzen die Hilfe aus dem Internet sogar fünf- bis sechsmal täglich.

Mehr als die Hälfte der deutschen Bevölkerung (51 %) zieht es vor, bei schwierigen Fragen das Internet als Informationsquelle zu nutzen, anstatt sich an Familie und Freunde zu wenden. Knapp die Hälfte (45 %) der Umfrageteilnehmer gab an, Google zu nutzen, um Antworten auf Fragen zu finden, die sie anderen Menschen nicht anvertrauen würden. Insbesondere bei jüngeren Menschen ist dieser Trend deutlich ausgeprägt. So haben 51 Prozent der 18- bis 24-Jährigen und 53 Prozent der 25- bis 34-Jährigen bereits intime Fragen an Google gestellt. Im Vergleich dazu sind es bei den 45- bis 54-Jährigen nur 31 Prozent und bei den 55- bis 64-Jährigen sogar nur 23 Prozent.

Deutsche „googlen“ auch intime Fragen

Obwohl die meisten Suchanfragen im Internet alltägliche Themen betreffen, wie Rezepte (17 %), das Wetter (20 %), Reiseziele (20 %) oder das Alter von Prominenten (11 %), sind auch immer wieder Anfragen dabei, die persönlicher und intimer Natur sind. So suchen 16 Prozent der Befragten nach Informationen zu physischen und 11 Prozent zu psychischen Erkrankungen. Weitere 14 Prozent suchen nach Heilmitteln und Kuren bei körperlichen Beschwerden. Das Thema Sexualität spielt für 20 Prozent eine wichtige Rolle, während 11 Prozent Tipps zu Dating- und Beziehungsfragen erhoffen.

Für manche (17 %) ist es lediglich unangenehm, dass sie die Antwort auf eine bestimmte Frage nicht wissen. Doch 23 Prozent der Befragten geben an, dass sie bestimmte Themen nicht mit Vertrauenspersonen teilen können und daher Hilfe im Netz suchen. Besonders alarmierend ist, dass knapp ein Viertel (24 %) sogar befürchtet, von diesen Personen verurteilt zu werden.

„Unsere Studie hat gezeigt, dass die Deutschen online viel offener mit ihren intimsten Fragen und Sorgen umgehen als mit Freunden und Familie. Sie sind sich zwar des Risikos bewusst und besorgt, dass Unternehmen und Plattformen ihre privatesten Informationen einsehen können - aber sie tun wenig dagegen. Dabei könnten sie die Kontrolle darüber haben, was sie Dritten über ihr Online-Verhalten und ihren Suchverlauf zeigen.“

Internetnutzern ist Datenschutz wichtig

Sollten andere Personen Einblick in ihre Suchverläufe bekommen, würde dies von den Befragten entsprechend unterschiedlich aufgenommen werden. Ein Viertel der Befragten (24 %) wäre verärgert, während es für 21 Prozent schlicht unangenehm wäre. 17 Prozent der Befragten wären beschämt oder peinlich berührt, während zehn Prozent sogar verängstigt wären. Ein kleiner Teil der Befragten (4 %) wäre jedoch erleichtert, dass ihr Geheimnis endlich gelüftet wurde.

Diejenigen, die sich peinlich berührt fühlen, befürchten in erster Linie, dass eine Seite von ihnen offengelegt wird, die sie nicht zeigen möchten (43 %). Weitere 29 Prozent befürchten, dass ein Bild von ihnen entsteht, das nicht ihrer wahren Persönlichkeit entspricht. Einige haben jedoch einen nicht ganz jugendfreien Suchverlauf. Dies betrifft deutlich mehr Männer (45 %) als Frauen (28 %).

Kaum Maßnahmen zum Schutz der Privatsphäre

Obwohl viele Internetnutzer Datenschutz als wichtig ansehen, setzt laut der Umfrage nur ein kleiner Teil von ihnen konkrete Maßnahmen zum Schutz der Privatsphäre um. Nur wenige Internetnutzer (16 %) verwenden den Inkognitomodus ihrer Browsers bei intimen Suchanfragen. Zudem verwendet weniger als die Hälfte der Umfrageteilnehmer (48 %) ein virtuelles privates Netzwerk (VPN), obwohl dieses laut den Experten von vpnreport.com die Privatsphäre im Internet stark verbessern. Dies bestätigt auch Harold Li, Vice President bei ExpressVPN.

„Die Menschen haben ein Recht auf Privatsphäre im Internet. Die Verwendung eines VPNs kann ein nützliches Instrument sein, um sicherzustellen, dass Unternehmen Online-Aktivitäten, wie besuchte Webseiten oder benutzte Apps, weder sehen noch protokollieren können und diese Aufzeichnungen auch nicht verkaufen können. Indem sie die Kontrolle darüber übernehmen, was sie anderen über ihr Online-Verhalten zeigen, nehmen die Nutzer die Macht zurück in ihre eigenen Hände - schnell und effektiv.“

Spannend & Interessant
VGWortpixel