Linie AB1 in Edinburgh

Weltweit erste autonome Busse im Linienbetrieb

Robert Klatt

Autonomer Bus in Schottland )sinneD rednaxelA(Foto: © 
Auf den Punkt gebracht
  • In Edinburgh (Schottland) fahren die weltweit ersten autonomen Busse im Linienbetrieb
  • Die Busse sind mit maximal 80 km/h unterwegs und verfügen über zahlreiche Sensoren, mit denen sie auf unterschiedlichste Verkehrssituationen reagieren können
  • Aktuell müssen die Busse aufgrund der Gesetzeslage noch von Menschen überwacht werden

In Edinburgh fahren die weltweit ersten autonomen großen Busse im Linienbetrieb. Die Fahrzeuge sind mit maximal 80 km/h unterwegs.

Edinburgh (Schottland). In Edinburgh fahren laut dem Hersteller Alexander Dennis die weltweit ersten autonomen Busse im Linienbetreib. Die Buslinie AB1 in Edinburgh ist rund 22,5 Kilometer lang und erstreckt sich unter anderem über die Forth Road Bridge, die den Seearm Firth of Forth überspannt. Bisher besteht die Linie aus fünf modifizierten Enviro200 Single Decker-Bussen, die mit einer Höchstgeschwindigkeit von 80 km/h unterwegs sind. Diese Busse wurden mit dem Automated Driving System (ADS) von Fusion Processing ausgestattet, das laut Hersteller das autonome Fahren der Level 4 und 5 ermöglicht.

In Schottland ist bei Fahrzeugen aktuell gesetzlich die Autonomiestufe bis SAE Level 4 zugelassen. Das bedeutet, dass die Busse autonom fahren dürfen, dabei aber von einem Menschen überwacht werden müssen. Der Betreiber Stagecoach hat dazu 20 Busfahren speziell ausgebildet. Zudem wird das Pilotprojekt durch Wissenschaftler vom Bristol Robotics Laboratory (BRL) und von der Edinburgh Napier University betreut.

Umfangreiche Sensortechnik überwacht Verkehr

Das Funktionsprinzip dieser autonomen Busse basiert auf einer Vielzahl von Daten, die durch mehrere Kameras, LiDAR- und Radarsysteme, mit denen die Fahrzeuge ausgestattet sind, gesammelt werden. Diese Informationen werden mittels Künstlicher Intelligenz (KI) analysiert und interpretiert, was es den Bussen ermöglicht, sich dynamisch an die Verkehrssituation anzupassen. Eine weitere Besonderheit ist die Vernetzung der Busse mit den Verkehrsampeln, was ein Fahren im Rahmen einer grünen Welle erlaubt. 

Vorbereitung mit 1,8 Millionen Kilometern

Das Projekt, das nach Angaben von Stagecoach eine zehnjährige Vorbereitungszeit erforderte, hat ein Testverfahren durchlaufen, in dem das verwendete System insgesamt 1,8 Millionen Kilometer zurücklegte. Während des Testbetriebs, der bis 2025 andauern soll, wird jeder Bus von zwei Personen begleitet. Eine sitzt auf dem Fahrersitz und überwacht den Betrieb des autonomen Systems. Die zweite Person ist im Fahrgastraum unterwegs, überprüft die Tickets der Passagiere und steht für Fragen zur Verfügung. Diese Person dient zudem als Demonstration für die potenzielle Zukunft, in der der Fahrerseinen Platz während der Fahrt verlassen kann.

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