Start-up Notraffic

Künstliche Intelligenz verhindert Staus

Robert Klatt

Staßenkreuzung mit Stau )odacinorteye(Foto: © 

Das Start-up Notraffic hat eine Künstliche Intelligenz (KI) entwickelt, die den Verkehrsfluss optimieren kann. Bei Tests hat das System Staus und Rotlichtverstöße stark reduziert.

Tel Aviv (Israel). Laut dem Allgemeinen Deutsche Automobil-Club e. V. (ADAC) kam es in Deutschland 2022 zu Staus und stockenden Verkehr mit einer Gesamtlänge von etwa 733.000 Kilometern allein auf den Autobahnen. In Zukunft könnten ein intelligentes System des Start-ups Notraffic die Stausituation deutlich verbessern. Autofahrer müssten dadurch nicht mehr so lange im Stau warten und die CO₂-Emissionen des Verkehrssektors würden sinken.

Die Künstliche Intelligenz (KI) von Notraffic soll primär an Kreuzungen und komplexe Straßen verwendet werden. Damit das System die Verkehrssituation erfassen kann, müssen diese mit smarten, drahtlosen Sensoren ausgestattet werden. Die Kreuzungssensoren kombinieren unterschiedliche Technologien, darunter V2X-Kommunikationsmodelle, Edge-Computing, Radar und Kameras.

Autonome Verarbeitung von Straßendaten

Notraffic verfolgt nicht das Ziel, Gesetze durchzusetzen, sondern strebt die Verbesserung der Verkehrssicherheit mithilfe analytisch gestützter Lösungen an. Die Plattform handelt autonom gemäß den von den Verkehrsbetreibern festgelegten Richtlinien. Dadurch werden die Effizienz und Sicherheit des Verkehrs gesteigert und die Verkehrsbetreiber Technologie fundierte Entscheidungen auf der Grundlage von Daten treffen und den Verkehrsfluss optimieren.

„Unsere Nachrüstung bestehender signalisierter Systeme versetzt Verkehrsbetreiber in die Lage, Straßendaten zu verarbeiten, sie in Echtzeit zu interpretieren und mit anderen Kreuzungen zu kommunizieren.“

Das primäre Ziel von Notraffic besteht darin, einen sicheren und effizienten Verkehr durch die nahtlose Integration von KI-Algorithmen, fortschrittlichen Sensoren sowie Echtzeit-Datenverarbeitung zu gewährleisten. Dabei arbeitet das Unternehmen eng mit Stadtverwaltungen und Verkehrsbehörden zusammen. Durch diese Zusammenarbeit wird angestrebt, eine optimale Verkehrssituation zu schaffen.

Staus und Rotlichtverstöße stark reduziert

Laut Notraffic wurden bereits an mehreren Standorten signifikante Auswirkungen durch den Einsatz der Technologie erzielt. Zum Beispiel konnte in Tucson, Arizona, auf einem bestimmten Korridor der tägliche Verkehrsstau von etwa einer Meile erfolgreich beseitigt werden. In einer Studie in Phoenix wurde wiederum festgestellt, dass der Einsatz der Technologie zu einer Reduzierung von Rotlichtverstößen um 70 Prozent führte. Diese Ergebnisse belegen die Wirksamkeit der Technologie bei der Verbesserung der Verkehrssituation und der Sicherheit an verschiedenen Standorten.

Einsatz in Deutschland?

Notraffic gab kürzlich bekannt, dass eine neue Finanzierungsrunde abgeschlossen wurde, bei der ein Zielbetrag von 50 Millionen US-Dollar erreicht wurde. Zu den Investoren zählt unter anderem M&G Investments aus Großbritannien. Die erhaltenen Mittel sollen genutzt werden, um die globale Präsenz von Notraffic auszubauen. Bis Ende dieses Jahres plant das Unternehmen, mit insgesamt 100 Verkehrsämtern und Verkehrsministerien zusammenzuarbeiten. Neben Japan, Großbritannien und Italien zählt auch Deutschland zu den Zielmärkten von Notraffic. Diese Finanzierungsrunde markiert einen wichtigen Meilenstein in der Expansion des Unternehmens und legt den Grundstein für eine verstärkte Zusammenarbeit mit internationalen Partnern im Verkehrssektor.

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