Robert Klatt
In Milwaukee beginnt kürzlich der Bau des höchsten Wolkenkraters aus Holz. Das Material hat gegenüber Beton deutlich geringere CO₂-Emissionen.
Milwaukee (U.S.A.). In Milwaukee im US-Bundesstaat Wisconsin steht laut dem Council on Tall Buildings and Urban Habitat (CTBUH) aktuell das höchste Holzhaus der Erde. Das Holzhaus Ascent wurde 2022 fertiggestellt und ist 86,6 Meter hoch. Roots, das höchste Holzhaus in Deutschland, steht in der Hafencity Hamburg und wurde 2024 fertiggestellt. Mit einer Höhe von 65 Metern befindet es sich in der Liste des CTBUH auf dem global achten Platz.
In Milwaukee wird kürzlich ein noch deutlich höheres Holzhaus errichtet. Das Projekt The Edison soll mit einer Höhe von 114,3 Metern das Holzgebäude der Welt werden und 378 Wohnungen sowie rund 670 Quadratmeter Gewerbeflächen beheimatet. Der Grundstein des Gebäudes wird laut dem Immobilienunternehmen Neutral am 16. Juni 2025 gelegt. Die Fertigstellung soll 2027 erfolgen.
Neutral hat bisher keine detaillierten Informationen zur Struktur des Holzwolkenkratzers veröffentlicht. Ähnliche Projekte bestehen oft aus Betonelementen, darunter meistens das Fundament, die Treppenhäuser und die Fahrstuhlschächte, während die anderen Elemente aus Holz gefertigt werden. Das 85,4 Meter hohe Haus Mjøstårnet in Norwegen zeigt jedoch, dass auch hohe Häuser komplett aus Holz gebaut werden können.
Holz hat als Baumaterial in den letzten Jahren wieder deutlich an Bedeutung gewonnen, weil es signifikant geringere CO₂-Emissionen verursacht als Baustoffe wie Beton oder Stahl. Die geringen CO₂-Emissionen des Baumaterials Holz gehen darauf zurück, dass dieses beim Wachsen CO₂ aus der Atmosphäre absorbiert. Forscher des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung (PIK) haben deshalb kürzlich untersucht, ob die Bauindustrie Beton vollständig durch Holz ersetzen könnte. Außerdem sind weitere große Holzbauten in Planung, darunter ein 350 Meter hoher Wolkenkratzer, der bis 2041 in Japan entstehen soll.