Schnell einsatzbereit

Heliumballons sichern bei Katastrophen die Kommunikation

D. Lenz

Heliumballon im Test. )gro.aidepikiwnedniL dlaraH(Foto: © 

Die US-amerikanische Federal Communications Commission prüft derzeit die Kommunikationssicherung in einem Katastrophenfall mit Hilfe von Heliumballons oder unbenannten Drohnen. Anlass zu dieser alternativen Kommunikationsmöglichkeit gab Hurrikan Sandy. Das Unwetter sorgte für großflächige Ausfälle in den Funk- und Handynetzen.

Washington D.C. (U.S.A.). Derzeit prüft die Federal Communications Commission, ob sich Heliumballons oder unbemannte Drohnen dazu eigenen, im Notfall schnell ein funktionierende Kommunikationsnetzwerk aufzubauen. Dazu müssten die Fluggeräte nur mit vorhandener Netzwerk-Technologie ausgestattet werden und die nötigen Kommunikationsgeräte mit sich führen. Die fliegenden Funkstationen können so innerhalb weniger Stunden die Kommunikation via Funk, Handy und Internet herstellen, wie die Huffington Post berichtet.

Gerade nach Katastrophen ist eine intakte Kommunikationsmöglichkeit enorm wichtig für alle Rettungskräfte. Andreas Papp von der Organisation Ärzte ohne Grenzen erklärt; "Wir haben zwar solarbetriebene Lösungen, die uns die Kommunikation mit unseren Einsatzzentren via Funk oder Satellit ermöglichen, ein funktionierendes Mobilfunknetz erleichtert unsere Arbeit aber enorm, da der Kontakt zu lokalen Mitarbeitern damit einfacher ist und auch Daten übertragen oder GPS-Dienste genutzt werden können."

Nach dem Hurrikan Sandy in den U.S.A. sind in zehn Bundesstaaten etwa 20 Prozent der Handynetzte ausgefallen. Die Betreiber der Empfangs- und Sendemasten haben zwar versucht durch mobile Antennenfahrzeuge die Kommunikation wieder aufzubauen, dies gelang jedoch nur zu einem kleinen Prozentsatz. Heliumballons oder Drohnen könnten nicht nur schneller für eine reibungslose Kommunikation sorgen, sie erreichen auch die schwierigsten Einsatzorte.

Vorbild für diese zivile Kommunikationssicherung ist das US-Militär, welches bereits seit vielen Jahren über diese Technologie verfügt. Mehrfach erprobt, kann das Militär binnen kürzester Zeit an jedem Ort der Welt ein eigenes Kommunikationsnetzwerk aufbauen, welches GPS-Unterstützung bietet, eine großflächige WLAN-Verbindung aufbaut und natürlich sämtliche Funk- und Mobilfunkfrequenzen zur Verfügung stellt.

Die Technik beinhaltet allerdings auch einige Probleme. So würde sie noch vorhandene Kommunikationsnetzwerke stören und der Einsatz zahlreiche Heliumballons bzw. Drohnen müsste erst mit der entsprechenden Luftfahrtbehörde abgeklärt werden. Damit die Kommunikation schnell wieder aufgebaut werden könnte, müssten Hilfsorganisationen, Behörden und Netzbetreiber eng zusammen arbeiten. Über eine entgültige Technologie ist man sich noch nicht ganz einig. Derzeit stehen kleine Drohnen mit einer Flughöhe von rund 150 Metern und Heliumballons mit einer Flughöhe von vielen Kilometern in der engeren Auswahl. Beide Systeme bieten gewisse Vor- und Nachteile.

So würden kleine unbemannte Drohnen keine Gefahr für den Luftverkehr darstellen und wirklich nur die Kommunikation über dem Katastrophengebiet aufbauen. Heliumballons hingegen können sehr großflächig arbeiten und durch eine wensentlich höhere Traglast deutlich mehr Equipment transportieren. Beide Systeme sollen über Akkus für rund 24 Stunden mit Strom versorgt werden. Die US-Behörden sind sich aber sicher, dass ein solches Kommunikationssystem bei der nächsten großen Naturkatastrophe Leben retten kann.

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