Konsumverhalten

Wachstumsschub bei Click & Collect während der Covid-19-Pandemie

Robert Klatt

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Click & Collect hat durch die Geschäftsschließung während der Covid-19-Pandemie stark an Beliebtheit gewonnen. Profitiert haben außerdem Onlineplattformen wie Amazon, die ihre Umsätze stark erhöhen konnten.

Berlin (Deutschland). Laut des Online-Monitor 2021 des Handelsverbands Deutschland (HDE) haben die wiederholten Geschäftsschließungen und die Lockdowns in Deutschland das Verbraucherverhalten massiv beeinflusst. Auch das Onlineportal sparheld.de berichtet, dass im vergangenen Jahr Click & Collect bei vielen Partnern, darunter auch Branchengrößen wie MediaMarkt, enorm an Bedeutung gewonnen hat. Es handelt sich dabei um ein Verfahren, bei dem Kunden Waren online oder per Telefon bestellen und dann lokal im Geschäft abholen.

„Die wiederholten Ladenschließungen und die massiven Corona-Einschränkungen beim Einkauf zwangen Kunden und Händler, andere, neue Wege zu suchen. Sehr gut angenommen haben die Verbraucher die Möglichkeit zu Click & Collect. Die Abholung vorbestellter Waren half vielen Händlern dabei, die Lockdowns zumindest ein wenig abzufedern“, erklärt Stephan Tromp, stellvertretende HDE-Hauptgeschäftsführer.

Click & Collect mit hoher Bekanntheit

Laut des HDE-Online-Monitors kennen in Deutschland drei Viertel aller Internetnutzer inzwischen diesen Service. 44 Prozent der Internetnutzer haben Click & Collect 2020 laut der Umfrage mindestens einmal genutzt. Der Gesamtumsatz des Handels über diesen Service lag 2020 bei 4,6 Milliarden Euro. Dies entspricht rund sechs Prozent des gesamten Onlineumsatzes. Die größten Umsatzanteile von Click & Collect entfielen auf CE/Elektro (27 %), Mode (21 %) sowie Hobby und Freizeit (15 %).

„Click & Collect kann auch nach Corona weiterhin eine gute Rolle spielen“, sagt Tromp. Dafür spricht, dass laut des HDE-Online-Monitors knapp 60 Prozent der Kunden, die den Service einmal genutzt haben, diesen auch nachdem Ende des Lockdowns weiternutzen wollen.

Onlineplattformen mit großem Wachstum

Auch beim Verkauf über Onlineplattformen gab es 2020 einen großen Umsatzschub um mehr als 40 Prozent. Dies hat dazu geführt, dass Amazon einen Anteil von 53 Prozent am gesamten deutschen Onlinehandelsumsatz hat, wenn man sowohl den Eigenhandel als auch den Marktplatz berücksichtigt.

Die Covid-19-Pandemie hat überdies dazu geführt, dass immer mehr stationäre Händler online vertreten sind. Der Anteil liegt inzwischen bei 45 Prozent. Davon profitieren ebenfalls vor allem Plattformen wie Amazon und eBay. Der Anteil der Händler mit eigenem Onlineshop ist hingegen weiter gesunken. „Die Bedeutung von Online-Marktplätzen nimmt weiter zu. Viele stationäre Händler nutzen die Chance, online Waren zu verkaufen, ohne einen eigenen Online-Shop aufbauen zu müssen“, erklärt Tromp.

83,3 Milliarden Euro Umsatz im Online-Handel

Insgesamt lag der Umsatz des Online-Handels in Deutschland laut dem Bundesverband E-Commerce und Versandhandel Deutschland e.V. (bevh) 2020 bei 83,3 Milliarden Euro. Gemeinsam mit der Schweiz (11,84 Milliarden Euro) und Österreich (8,5 Milliarden Euro) konnte der deutschsprachige E-Commerce-Markt somit erstmals die Grenze von 100 Milliarden Euro Umsatz während der Covid-19-Pandemie brechen. Im Mittel liegt der Umsatz pro Kopf in Deutschland, Österreich und der Schweiz bei rund 1.000 Euro pro Jahr.

Das prozentual stärkste Wachstum gab es 2020 in der Schweiz (27,9 %), gefolgt von Österreich (17,4 %) und Deutschland (14,6 %). „Der Onlinehandel hat 2020 in der Schweiz einen Dreijahressprung gemacht. Wir sind positiv beeindruckt, wie Händler als auch die nachgelagerte Zustellung über Monate solche Leistungen auf hohem Niveau erbringen konnte. Selbst während der Weihnachtszeit hat alles fast perfekt funktioniert. Interessant zu beobachten war, dass insbesondere Omni-Channel Anbieter in den Schließungsphasen Wachstumsquoten von Faktor fünf bis zehn absorbieren konnten“, erklärt Patrick Kessler, Geschäftsführer des Handelsverband.swiss.

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