Analyse der Sehgewohnheiten

Start-up verschenkt 500.000 Fernseher

Robert Klatt

Kostenloser Fernseher des Start-ups Teevee )ylleT(Foto: © 
Auf den Punkt gebracht
  • Das Start-up Teevee verschenkt in den U.S.A. 500.000 55 Zoll Fernseher 
  • Der Fernseher Telly hat unter dem Hauptdisplay ein weiteres schmales Display, auf dem Werbung angezeigt wird
  • Finanziert wird der Fernseher über die Sammlung und Analyse von Nutzerdaten, die dazu verwendet werden, um individuelle Werbung einzublenden

Das Start-up Teevee verschenkt 500.000 55 Zoll Fernseher. Im Gegenzug werden die Nutzerdaten gesammelt und analysiert, um ihnen individuelle Werbung anzeigen zu können.

San Francisco (U.S.A.). Das Start-up Teevee hat kürzlich den Fernseher Telly angekündigt, den das Unternehmen als die „größte Sache seit der Einführung des Farbfernsehens“ bezeichnet. Das Besondere an Telly ist, dass der Fernseher kostenlos an Kunden des Start-ups verteilt wird. Finanziert wird das Gerät über Werbeeinblendungen, die auf einem zweiten Bildschirm unterhalb des Hauptbildschirms angezeigt werden.

Der zweite Bildschirm hat etwa die Höhe eines Smartphones und erstreckt sich über die komplette Breite des Fernsehers. Neben Werbung können auf dem Bildschirm auch weiteren Informationen wie Nachrichtenüberschriften, Sportergebnisse oder Wetterdaten angezeigt werden. Darüber hinaus bietet das geplante Gerät noch mehr als nur eine zweite visuelle Komponente. Es wird auch eine Soundbar integriert, wodurch die Audioausgabe optimiert wird. Sowohl der zweite Bildschirm als auch die Soundbar sollen elegant in das Gehäuse des Telly-Modells eingefügt werden.

Kostenloser 55-Zoll Fernseher

Die Bildschirmdiagonale des Hauptdisplays liegt bei 55 Zoll. Inhalte können in 4K-Auflösung wiederzugeben. Zwar fehlen dem Fernseher aktuell integrierte Smart-TV-Optionen, doch ein mitgelieferter HDMI-Dongle, auf dem Android TV betrieben wird, ermöglicht den Zugriff auf diverse Streaming-Plattformen wie Netflix, Prime Video und Disney+. Es besteht die Möglichkeit, andere externe Streaminggeräte anzuschließen, beispielsweise Amazon Fire TV, Apple TV oder Roku.

Telly plant, das Gerät auch für Musikstreaming-Dienste nutzbar zu machen, obwohl noch unklar ist, welche Dienste unterstützt werden. Ein weiteres Feature ist die eingebaute Kamera, die Videotelefonate ermöglicht und über einen Schieberegler deaktiviert werden kann.

Überwachung der Nutzer

Das innovative Finanzierungsmodell von Telly basiert auf der Sammlung und Verwendung von Zuschauerdaten und deren Fernsehverhalten. In Austausch für die Bereitstellung dieser Daten, optimiert das Gerät Werbeanzeigen, die basierend auf dem individuellen Sehverhalten auf einem zusätzlichen Display unterhalb des Hauptbildschirms dargestellt werden.

Nutzer können der Datensammlung jederzeit widersprechen. Dies hat zur Folge, dass der Zugriff auf die Telly-Dienste gesperrt wird. Überdies wird vom Nutzer erwartet, dass er das Gerät zurückgibt. Bei Nichterfüllung dieser Anforderung wird eine Gebühr von 500 US-Dollar von der hinterlegten Kreditkarte abgebucht.

500.000 Telly-Fernseher im Sommer 2023

Telly plant, seine ersten Fernsehgeräte im Sommer 2023 auf dem amerikanischen Markt zu lancieren. Mit einer geplanten Verteilung von 500.000 Einheiten lädt das Unternehmen interessierte Kunden zur Registrierung ein. Bisher hat das Unternehmen jedoch keine Angaben gemacht, ob eine Expansion auf internationale Märkte in Betracht gezogen wird.

Spannend & Interessant
VGWortpixel