Wohlbefinden

Schlechte Jobs sind schlimmer als Arbeitslosigkeit

D. Lenz

Streik für bessere Arbeitsbedinungen und eine faire Bezahlung. )gro.aidepikiwualB eeviJ(Foto: © 

Laut einer aktuellen Studie aus Australien ist die Arbeitslosigkeit schlecht für die Psyche, jedoch ist ein unterbezahlter Job ohne Entscheidungsbefugnisse noch schlechter und mache zudem häufiger krank.

Canberra (Australien). Wer einen festen Job mit guter Bezahlung und Entscheidungsbefugnissen hat, wird in der Gesellschaft höher angesehen. Ein solcher Job stärkt zudem die Psyche und das Selbstbewusstsein. Allerdings haben australische Forscher an der Australian National University in Canberra in einer Studie mit 7.000 Personen herausgefunden, dass eine Arbeitslosigkeit zwar schlecht für das psychologische Empfinden ist, ein unterbezahlter Job ohne Entscheidungsgewalt jedoch noch schlimmer ist.

In der Studie, welche Jahr für Jahr wiederholt wird, werden die Probanden unter anderem gefragt, wie komplex ihre berufliche Tätigkeit ist und welchen geistigen Anspruch diese hat, wie gut sie nach ihrem Empfinden bezahlt werden, auf welchem Niveau die Sicherheitsstandards in ihrem Unternehmen sind und wie viel Kontrolle und Einfluss die Probanden über ihre Tätigkeiten am Arbeitsplatz haben. In den unteren Berufsschichten fallen die Ergebnisse fast immer negativ aus. Bei diesen Berufsgruppen ergibt sich fast das selbe psychologisches Profil von Arbeitslosen. Auch die physische Gesundheit der Probanden ähnelt der von arbeitslosen Personen. Vergleicht man diese Berufsgruppe mit Arbeitslosen, so ergibt sich, dass die berufstätigen Personen in der unteren Berufsschicht oftmals krank und unzufriedener sind als Menschen die Arbeitslos sind. Die Studie macht allerdings keinen Unterschied zwischen einer kurzen Arbeitslosigkeit und sogenannten Langzeit-Arbeitslosen.

Überraschend ist das Ergebnis der australischen Studie nicht, denn auch deutsche Forscher und Wissenschaftler haben bereits vermutet, dass ein schlechter Job gesundheitsschädlicher ist als eine Arbeitslosigkeit. Die Studie von Peter Butterworth und seinem Team haben diese Vermutungen nun bestätigt. Auch wenn eine feste Arbeitsstelle das Ansehen in der Gesellschaft steigert und dem eigenen Leben Struktur verleiht, so hebt die Unsicherheit, die schlechte Bezahlung, die ausbleibende Belohnung und der fehlende Einfluss auf das Geschehen die Vorteile des geregeltem Arbeitsverhältnis wieder aus.

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