D. Lenz
Zahlreiche Deutsche wollen ihren Lieben zu Weichmachten ein besonderes Geschenk machen – auch wenn sie sich dafür verschulden müssen. Dies zeigt eine Umfrage kurz vor den Weihnachtsfeiertagen.
Nürnberg (Deutschland). Eine aktuelle Umfrage von der Gesellschaft für Konsumforschung an rund 2.000 Bürgern ab 14 Jahren zeigt, dass bei den Deutschen dieses Jahr zu Weihnachten die Geschenke groß und teuer ausfallen werden – selbst wenn das Geld dafür eigentlich nicht da ist und sie sich dafür verschulden müssen.
Die Studie zeigt, dass sich dieses Jahr rund fünf Prozent der Deutschen – dies sind immerhin 3,5 Millionen Menschen – für Weihnachtsgeschenke verschulden werden. Dieser Anteil liegt damit sogar etwas höher als in den Vorjahren.
Laut der Umfrage überziehen 75 Prozent der Menschen, die sich beim Geschenkekauf verschulden, ihr Konto und nehmen damit einen teuren Dispokredit in Anspruch. Lediglich 14 Prozent leihen sich Geld von Freunden oder Verwandten und nur vier Prozent schließen beim Kauf direkt einen Ratenkredit ab. Erschreckende sieben Prozent bezahlen ihre Rechnungen zunächst nicht warten die erste Mahnung ab.
Die hohe Neuverschuldung zu den Weihnachtsfeiertagen können auch Finanzportale bestätigen: „Im Dezember steigen die Anfragen für einen Ratenkredit. Das Hoch wird jedoch meistens im Januar verzeichnet, da viele Menschen erst jetzt bemerken, dass es nach dem Weihnachtseinkauf im nächsten Monat knapp wird“, so Herr Andreas Mücke.
Am teuersten werden die Weihnachtsgeschenke, wenn sie mit einem Dispokredit finanziert werden. Je nach Bank können dort bis zu 13 Prozent Zinsen anfallen. Ein Ratenkredit kostet daher im Schnitt deutlich weniger. Einige Banken bieten neben den bekannten Kreditformen auch einen sogenannten Abruf- oder Rahmenkredit an. Hier kann der Kreditnehmer, nach erfolgreicher Bonitätsprüfung, jederzeit über eine bestimmte Summe verfügen. Dieser Kredit wird bei vielen Kreditinstituten bereits mit rund fünf Prozent Zinsen angeboten – aber vorsichtig: Oft stehen besondere Rückzahlungsbedingungen und Zinserhöhungen im Kleingedruckten.
Die Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) rät dazu, Kredit schnellmöglich abzulösen, denn sonst steht später auf dem Preisschild der Weihnachtsgeschenke oft ein deutlich höherer Preis der sich durch die Zinsen ergibt. Zudem bietet ein abgelöster Kredit Platz für wichtige Anschaffungen, beispielsweise wenn eine neue Waschmaschine angeschafft muss oder das eigene Auto zur Reparatur muss.
Noch besser ist es natürlich, gar nicht erst sich für Weihnachtsgeschenke zu verschulden, denn Schenken sollte man vom Herzen und dabei spielt es keine Rolle, ob ein Geschenk 15 Euro oder 350 Euro kostet.