Ernährungsstudie

Zu wenig Magnesium als Auslöser diverser Erkrankungen

D. Lenz

Metastudie zeigt die Erkrankungsrisiken durch zu wenig Magnesium auf. )ed.oilexipreiemretsolK omiT(Foto: © 

Eine Metastudie zeigt wie wichtig Magnesium für die Gesundheit ist. Der lebenswichtige Mineralstoff senkt die Gesamtsterberate und verringert das Risiko für Herz- und Gefäßkrankheiten sowie für Diabetes.

Hangzhou (China). Eine chinesische Metastudie, mit Daten von mehr als einer Millionen Menschen aus neun unterschiedlichen Ländern hat gezeigt, dass Magnesium in ausreichenden Mengen das Risiko für Herz- und Gefäßkrankheiten, Diabetes und Schlaganfällen senkt. Die Forscher um Fudi Wang von der Zhejiang Universität in Hangzhou haben herausgefunden, dass je größer der Konsum von Nahrungsmitteln mit hohem Magnesiumanteil war, desto geringer waren auch die Krankheitsrisiken und die Gesamtsterberaten im Untersuchungszeitraum. Jeder kann einen Magnesiummangel vorbeugen, indem er zum Beispiel den Verzehr von grünem Blattgemüse, Nüssen, Vollkornprodukten oder Kakao steigert oder alternativ hochdosierte Magnesiumtabletten einnimmt. „Gerade in den sich oftmals ungesund ernährenden Industriestaaten kann dies dazu beitragen, die auf Magnesiummangel beruhenden Erkrankungen zu minimieren und die Volksgesundheit zu verbessern“, wie die Forscher im Fachmagazin BMC Medicine schreiben.

Magnesiummangel trotz vielfältigem Nahrungsangebot

„Unsere Forschungsergebnisse liefern wichtige Informationen für Ernährungsempfehlungen, so dass auf Magnesiummangel beruhende Gesundheitsrisiken gesenkt werden können“, erklärt Wang. Obwohl in vielen Ländern ein ausreichendes Nahrungsangebot herrscht, hat bis zu 15 Prozent der Bevölkerung zu geringe Blutwerte für Magnesium.

Der menschliche Körper enthält etwa 24 Gramm Magnesium, 60 Prozent davon alleine im Skelett. Der anorganische Nährstoff ist lebenswichtig, da er für Funktionen diverser Enzyme des Stoffwechsels benötigt wird.

Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung empfiehlt daher für Männer eine Magnesiumaufnahme von 350 bis 400 Milligramm am Tag und für Frauen 300 bis 350 Milligramm am Tag.

Daten aus einem Beobachtungszeitraum von bis zu 30 Jahren

Für ihre Metastudie haben Wang und seine Kollegen die medizinischen Daten von 40 Einzelstudien ausgewertet, die einen Zusammenhang zwischen der Magnesiumaufnahme und den verschiedenen Gesundheitsrisiken untersucht haben. Die Untersuchungszeiträume der jeweiligen Einzelstudien lagen zwischen vier und 30 Jahren und betraf rund eine Million Menschen. So konnten Wang und seine Kollegen Rückschlüsse aus einem riesigen Datenpool ziehen. Bei den Probanden wurden mit Hilfe eines Fragebogens die Ernährungsgewohnheiten ermittelt wodurch anschließend die aufgenommene Menge an Magnesium ermittelt wurde. Dabei ergaben sich Werte von etwa 100 Milligramm bis zu 550 Milligramm Magnesium pro Tag.

Insgesamt erkrankten im Untersuchungszeitraum rund 30.000 Menschen an Herz- oder Gefäßkrankheiten, 26.300 an Diabetes Typ 2 und rund 11.000 verstarben. Die Auswertung der Daten zeigte, dass die Menschen, die wenig Magnesium zu sich nahmen ein deutlich höheres Risiko besaßen zu erkranken.

Die Forscher errechneten, dass ein Anstieg von nur 100 Milligramm pro Tag das Risiko einer Herzinsuffizienz um 22 Prozent, eines Schlaganfalls um sieben Prozent und das Diabetesrisiko um ganze 19 Prozent senkt. Auch die durch einen Magnesiummangel zu Grunde liegende Sterberate könnte so um zehn Prozent gesenkt werden.

Die Forscher erklären, dass obwohl eine kausale Beziehung ein en entsprechender Mechanismus noch nicht erwiesen sind, ihre Ergebnisse nahelegen, dass ein verstärkter Konsum von Magnesium zahlreiche Krankheitsrisiken senken könne. Es ist jedoch nicht auszuschließen, dass auch andere unbekannte, bei der Untersuchung nicht berücksichtigte Faktoren eine zusätzliche Rolle spielen.

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