Impfungen bestellt

WHO beruft Affenpocken-Notfallausschuss ein

Robert Klatt

Impfung gegen Affenpocken (Symbolbild) )moc.hsalpsnuanihkeloP anaiD(Foto: © 

Die WHO hat einen Affenpocken-Notfallausschuss einberufen, der entscheiden soll, ob es sich, wie bei Covid-19, um eine „gesundheitliche Notlage von internationaler Tragweite“ (PHEIC) handelt. Die EU hat bereits 110.000 Impfdosen gegen Affenpocken bestellt.

Genf (Schweiz). Global haben sich in den letzten Wochen rund 1.600 Menschen mit Affenpocken infiziert. Auf die Europäische Union (EU) entfallen davon etwa 900 Affenpocken-Fälle, auf Deutschland laut Daten des Robert Koch-Institut (RKI) 229 Fälle. Bisher konzentrieren sich die Infektionen in Deutschland primär auf Berlin, wo 142 Fälle registriert sind (Stand 14.06.2022). 

Als Reaktion auf die rapide zunehmenden Infektionszahlen hat die Weltgesundheitsorganisation (WHO) in zahlreichen Ländern nun einen Affenpocken-Notfallausschuss einberufen. Dieses Expertengremium entscheidet darüber, ob es sich bei den Affenpocken wie bei Covid-19 um eine „gesundheitliche Notlage von internationaler Tragweite“ (PHEIC) handelt. Der Notfallausschuss soll bereits am 23. Juni beraten.

Impfungen gegen Affenpocken

Die EU hat bereits 110.000 Pocken-Impfdosen bestellt. Die herkömmliche Pockenimpfstoff ist auch bei Affenpocken wirksam. Laut dem Bundesministerium für Gesundheit (BMG) soll schon Mittwoch der erste Pockenimpfstoff in Deutschland eintreffen. Der Bund verteilt die Impfungen dann auf Anfrage an die Bundesländer, die wiederum die weitere Distribution und Verimpfung organisieren.

Wie die ersten 40.000 Impfdosen aufgeteilt werden, hat der Ministeriumssprecher am Dienstag nicht mitgeteilt. Laut Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) sollen zeitnah zu den 40.000 Einheiten noch 200.000 weitere Impfdosen eintreffen.

Empfehlungen der Ständigen Impfkommission (Stiko)

Die Ständige Impfkommission (Stiko) hat bereits letzte Woche eine Affenpocken-Impfung für Risikogruppen und Kontaktpersonen von Infizierten empfohlen. Er erhöhtes Infektionsrisiko haben laut der Stiko vor allem Männer, die häufig gleichgeschlechtlichen sexuellen Kontakt mit wechselnden Partnern haben.

Es können sich zwar prinzipiell alle Menschen über engen Körperkontakt mit Affenpocken infizieren, in Deutschland kam es laut der Stiko „bisher ausschließlich bei Männern der MSM-Community“ zu Infektionen. Die Abkürzung MSM steht für „Männer, die Sex mit Männern haben“.

Zudem soll auch das Personal von Speziallaboratorien vorsorgliche geimpft werden. Bisher handelt es sich bei der Veröffentlichung der Stiko jedoch nur um einen Beschlussentwurf, der noch im Stellungnahmeverfahren abgesegnet werden muss, bevor es zur offiziellen Empfehlung wird.

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