Sauna-Studie

Regelmäßige Saunabesuche senken Herz-Kreislauf-Sterblichkeit

Dennis L.

Forscher haben in einer prospektiven Langzeitstudie untersucht, wie sehr regelmäßiges saunieren die Herz-Kreislauf-Sterblichkeit senkt. )yabaxipelibatnaCylliL(Foto: © 

Wie gesund regelmäßige Besuche in der Sauna sind, haben in der Vergangenheit bereits mehrere Studien belegen können. Nun haben Forscher einen weiteren Punkt auf der Liste gefunden: Demnach senken regelmäßige Saunabesuche die Herz-Kreislauf-Sterblichkeit um bis zu 70 Prozent.

Innsbruck (Österreich). Ein Besuch in einer Sauna ist nicht nur entspannend und hilft Stress abzubauen, Saunabesuche wirken sich zudem auch äußerst positiv auf die körperliche Gesundheit aus. So konnten verschiedene Studien in der Vergangenheit bereits nachweisen, dass das regelmäßiges Schwitzen in einer Sauna gut für den Blutdruck und die Herzfrequenz ist, das Immunsystem stärkt und sogar bei verschiedenen Hautkrankheiten Besserung verschafft - um nur einige Beispiele zu nennen.

Forscher der Medizinischen Universität Innsbruck in Österreich konnten die bereits lange Liste positiver Effekte von Saunabesuchen nun um einen weiteren Punkt ergänzen. In ihrer Studie fanden Peter Willeit und seine Kollegen heraus, dass vier bis sieben Saunagänge in der Woche die Sterblichkeitsrate von Herz-Kreislauf-Erkrankungen um bis zu 70 Prozent reduzieren.

Die Daten gewannen die Forscher aus einer prospektiven Langzeitstudie, die seit Mitte der 1980er-Jahre von insgesamt 1.688 Männern und Frauen in einem Alter zwischen 53 und 74 Jahren gesundheitliche Untersuchungen auswertet und zudem die Häufigkeit der Saunagänge dokumentiert.

Sauna fördert die Gesundheit - für Männer und Frauen

Während die meisten Sauna-Studien aus den Skandinavischen Ländern stammen und häufig nur an Männern durchgeführt wurden, berücksichtig die aktuelle Studie beide Geschlechter. So schreiben die Forscher im renommierten Fachjournal BMC Medicine, dass in einem Beobachtungszeitraum von 15 Jahren 181 Probanden an Herz-Kreislauf-Erkrankungen verstarben. Was nach einem hohen Anteil klingt, ist es in reellen Zahlen aber nicht, denn Herzinfarkte, Schlaganfälle, Aortenaneurysmen und Herzinsuffizienzen sind nach wie vor die häufigste Todesursache beim Menschen.

Nachdem die Forscher alle möglichen Einflussfaktoren berücksichtig haben, konnten sie zweifelsfrei sagen, dass ein Zusammenhang mit der Häufigkeit sowie der Dauer von Saunagängen und der Sterblichkeitsrate durch Herz-Kreislauf-Erkrankungen besteht. Auf den Punkt gebracht bedeutet dies: Wer vier bis sieben Mal in der Woche sauniert, besitzt ein 70 Prozent geringeres Risiko an einer Herz-Kreislauf-Erkrankung zu versterben.

Probanden, die in der Woche nur zwei bis drei Mal die Sauna besuchten, wiesen laut Angaben der Forscher ein um 29 Prozent geringeres Risiko für tödliche Herz-Kreislauf-Erkrankungen auf. Die Forscher untersuchten aber nicht nur die Häufigkeit der Saunagänge, sondern auch die Dauer des Aufenthalts. Das Ergebnis: Wer in der Woche länger als 45 Minuten in der Sauna schwitzt, besitzt das vergleichsweise niedrigste kardiovaskuläre Risiko.

Schwitzen aktiviert Abwehrzellen

Stellt sich nun die Frage: Warum ist eine Sauna so gesund? Laut neusten Forschungsergebnissen steigt durch das Schwitzen die Hauttemperatur um drei bis zehn Grad Celsius, die Körpertemperatur um ein bis zwei Grad - wie bei einem leichten Fieber. Der Körper reagiert auf den Temperaturanstieg mit der Aktivierung von Abwehrzellen, was sich wiederum positiv auf Blutdruck und Herzfrequenzvariabilität auswirkt.

Die Forscher wollen nun in einer weiteren Studie untersuchen, welche positiven Effekte die Kombination von Sauna und Sport für die Gesundheit haben.

BMC Medicine, doi: 10.1186/s12916-018-1198-0

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