Proteaseinhibitor

Nirmatrelvir – Coronamedikament vermeidet Hospitalisierungen

Robert Klatt

Proteaseinhibitor Nirmatrelvir (Symbolbild) )moc.hsalpsnutfarC airotciV anitsirhC(Foto: © 

Der Proteaseinhibitor Nirmatrelvir reduziert das Hospitalisierungsrisiko bei Menschen Risikofaktoren für einen schweren Covid-19-Verlauf um bis zu 89 Prozent. Pfizer hofft aufgrund der hohen Wirksamkeit und der geringen Nebenwirkungen auf eine baldige Zulassung.

New York (U.S.A.). Laut einer Studie des Pharmaunternehmens Pfizer kann der Proteaseinhibitor Nirmatrelvir das Hospitalisierungsrisiko von Covid-19-Patienten um bis zu 89 Prozent senken. Das Medikament blockiert dazu die 3CL-Protease, die das Virus zur Replikation in den Zellen benötigt. Aufgrund des Wirkungsmechanismus sollte Nirmatrelvir auch bei der Omikron-Variante wirksam sein.

An der klinischen Phase-2/3-Studie EPIC-HR („Evaluation of Protease Inhibition for COVID-19 in High-Risk Patients“) nahmen 2.246 Erwachsene teil, die mindestens einen Risikofaktor für einen schweren Covid-19-Verlauf hatten.

Beste Wirkung in der Frühphase

Weil Nirmatrelvir zur Behandlung in der Frühphase von Covid-19 konzipiert ist, durfte die bestätigte Infektion der Probanden maximal fünf Tage zurückliegen. Virustatika wie der Proteaseinhibitor Nirmatrelvir zeigen in der Frühphase die beste Wirkung, weil die Schäden im Körper noch gering sind und noch keine überschießenden Immunreaktion ausgelöst wurde. Diese verschlechtert die Prognose von Covid-19-Patienten deutlich.

Deutlich weniger Hospitalisierungen

Von den 697 Probanden, die die Behandlung mit Nirmatrelvir innerhalb von drei Tagen begannen, mussten lediglich fünf (0,7 %) aufgrund eines schweren Verlaufs im Krankenhaus behandelt werden. Zu Todesfällen kam es nicht. Bei der Kontrollgruppe mussten 44 von 682 Menschen (6,5 %) im Krankenhaus behandelt werden. Davon starben neun. Bei einer Behandlung in den ersten drei Tagen reduziert Nirmatrelvir demnach das Hospitalisierungsrisiko um 89 Prozent.

Auch in der Gruppe, die erst nach fünf Tagen mit Nirmatrelvir behandelt wurden, mussten von 1.039 Probanden nur acht (0,8 Prozent) ins Krankenhaus eingeliefert werden. Todesfälle gab es auch hier nicht. In der Placebogruppe mussten 66 von 1.046 Patienten (6,3 %) hospitalisiert werden. Davon starben 12. Nirmatrelvir reduziert demnach bei einer Behandlung innerhalb von fünf Tagen des Hospitalisierungsrisiko um 88 Prozent. Bei Probanden ab 65 Jahren sank das Risiko von Krankenhauseinweisung oder Tod sogar um 94 Prozent.

Nirmatrelvir hat geringe Nebenwirkungen

Die Studie zeigt überdies, dass Nirmatrelvir nur bei wenigen Menschen (23 %) Nebenwirkungen auslöst. In der Placebogruppe war der Anteil geringfügig höher (24 %). Aufgrund der positiven Ergebnisse und der guten Verträglichkeit hofft Pfizer auf eine baldige Zulassung des Medikaments.

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