Neue Behanndlung

Neuer Laser ermöglicht fast schmerzfreie Tattooentfernung

D. Lenz

Alte Tätowierungen können mit dem neuen Laser fast schmerzfrei entfernt werden. )gro.aidepikiwretlA ynoT(Foto: © 

Ein neuartiger Laser entfernt alte Tattoos nahezu schmerzfrei und rückstandslos - ohne Negativabdrücke und ohne Narben auf der Haut zu hinterlassen.

Bochum (Deutschland). Tattoos sind oft Jugendsünden und im Alter wünschen sich viele, aus vielerlei Gründen, eine rückstandslose Tattooentfernung. Eine solche Behandlung war bisher mit vielen Schmerzen verbunden. Auch das gewünschte Tattoo konnte nicht immer ohne Rückstände oder Narben auf der Haut zu hinterlassen entfernt werden.

Ein neuartiger Laser, mit der Bezeichnung PicoSure, soll jetzt die Tattooentfernung revolutionieren. Der rund 300.000 Euro teure Laser beschießt die Farbe unter der Haut mit extrem kurzen Laserstrahlen. Der Laser arbeitet im Bereich von Picosekunden (eine Picosekunde = 0,000.000.000.001 Sekunden). Das Zentrum für Lasermedizin des Landes Nordrhein-Westfalen an der Klinik der Ruhr-Universität im Bochumer St.-Josef-Hospital ist die erste Klinik in Europa, welche die neuer lasertechnik zur rückstandslosen Tattooentfernung einsetzt.

Die bisherige Entfernung von Tätowierungen ist mit vielen Scherzen verbunden, die sogar schlimmer sein sollen, als beim stechen des Tattoos selbst. Mediziner Klaus Hoffmann hört von seinen Patienten immer wieder, dass diese positiv überrascht sind. Der Laserbehandlung fühlt sich an wie kleine elektrische Schläge, die aber keine Schmerzen verursachen. Die erste Sitzung ist bereits nach 10 Minuten vorbei. Zwei bis vier weitere Sitzungen in den nächsten Wochen folgen, um das Tattoo vollständig zu entfernen. Zum Vergleich: Mit der alten Methode werden etwa 15 bis 20 Sitzungen benötigt, die jeweils etwa eine Stunde gedauert haben.

Die Kosten der Tattooentfernung liegen etwa, wie auch bei der alten Methode, bei rund 1.500 Euro bis 2.000 Euro. Die Behandlung, wie auch alternative Behandlungsmethoden, werden allerdings nicht von der Krankenkasse übernommen. Die Tattooentfernung gelte nicht als Aufgabe der Solidargemeinschaft, sagte GKV-Sprecher Florian Lanz.

Hoffmann, leitender Arzt der ästhetisch-operativen Medizin an der Unihautklinik Bochum, und seine Kollgen sind von der neuen Lasertechnologie begeistert. Die extrem kurzen Laserimpulse lassen die Farbteilchen unter der Haut einfach zerplatzen. Den Rest erledigen die körpereigenen Fresszellen. Dabei werden die Pigmentzellen der Haut nicht beschädigt. "Seit wir PicoSure verwenden, gehen täglich Patientenanfragen ein", erläutert Hoffmann. Mit dem PicoSure können erstmals auch bunte Tattoos mit grüner Farbe entfernt werden. Dies ist früher fast unmöglich gewesen.

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