Gewichtszunahme und Co.

Langfristige Gesundheitsrisiken von Kokosöl enthüllt

Robert Klatt

Kokosöl sollte nur in geringen Mengen konsumiert werden )kcotS ebodAlfakdea(Foto: © 

Kokosöl gilt als gesund. In größeren Mengen erhöht das pflanzliche Öl aber das Risiko für unterschiedliche Gesundheitsrisiken, darunter Stoffwechselstörungen und Fettleibigkeit.

Limeira (Brasilien). Unterschiedliche Studien haben Hinweise dafür erbracht, dass ein übermäßiger Konsum von tierischem Fett zu einem erhöhten Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Diabetes und Fettleibigkeit führt. Einer der Bestandteile von tierischem Fett sind gesättigte Fettsäuren, die über den Toll-like-Rezeptor 4 (TLR-4) entzündliche Prozesse im Körper aktivieren können.

Neben Fleisch enthalten auch Pflanzen gesättigte Fettsäuren. Sie machen einen Großteil der Lipide im Kokosöl (90 %) aus. Weil immer mehr Menschen ohne Anleitung durch einen Mediziner oder Ernährungsberaters Kokosöl konsumieren, haben Forscher der University of Campinas um Alberto Torsoni nun untersucht, ob das Öl sich negativ auf die Gesundheit des Menschen auswirkt.

„Der Verzehr von Kokosöl als Teil der üblichen Ernährung oder als Nahrungsergänzungsmittel hat in der Bevölkerung erheblich zugenommen.“

Mäuse konsumieren Kokosöl

Laut der Publikation im Journal of Functional Foods haben die Forscher Experimente mit gesunden Mäusen durchgeführt, um herauszufinden, ob der tägliche Verzehr von Kokosöl über einen längeren Zeitraum Gesundheitsprobleme verursachen kann. Die Tiere erhielten über einen Zeitraum von zwei Monaten täglich Kokosöl in einer Menge, die kalorisch etwa einem Suppenlöffel (13 g) bei einem Menschen entspricht.

Gewichtszunahme und Entzündung im Gehirn

Die Wissenschaftler beobachteten bei den Mäusen Veränderungen im Essverhalten, erhöhte Entzündungen im Gehirn, Anzeichen von Angstzuständen, Gewichtszunahme sowie Fettgewebe und in der Leber. Zudem fanden sie heraus, dass die Funktionen der Stoffwechselhormone Leptin und Insulin, die das Sättigungsgefühl und den Blutzuckerspiegel kontrollieren, gestört waren und dass die für die Fettbildung verantwortlichen biochemischen Mechanismen stimuliert wurden.

„Die Ergebnisse legen nahe, dass obwohl der Prozess langsam und still ist, die Kokosöl-Supplementierung über längere Zeiträume zu signifikanten Stoffwechselveränderungen führen kann, die zur Entwicklung von Fettleibigkeit und damit verbundenen Begleiterkrankungen beitragen.“

Konsum in kleinen Mengen

Die Autoren empfehlen deshalb, Kokosöl nur in kleinen Mengen zu verwenden, idealerweise als Würzmittel oder Bestandteil einer Soße, kombiniert mit frischem oder minimal verarbeitetem Gemüse. Überdies wird darauf hingewiesen, dass Kokosöl nicht zur Behandlung von Krankheiten oder zur Verbesserung der Gesundheit als Nahrungsergänzungsmittel empfohlen wird.

Journal of Functional Foods, doi: 10.1016/j.jff.2023.105600

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