112 Millionen Patientendaten

Covid-19-Impfung schützt vor Autoimmunerkrankungen der Haut

 Robert Klatt

Covid-19-Impfung reduziert Risiko für Autoimmunerkrankungen der Haut )kcotS ebodAniksym(Foto: © 

Covid-19 erhöht das Risiko für unterschiedliche Autoimmunerkrankungen der Haut. Eine umfassende Analyse zeigt, dass die Covid-19-Impfungen das Risiko für diese Krankheiten reduzieren.

Lübeck (Deutschland). Covid-19 erhöht das Risiko für unterschiedliche Autoimmunerkrankungen der Haut, darunter auch die blasenbildenden Krankheiten Pemphigus und bullöses Pemphigoid. Forscher des Universitätsklinikums Schleswig-Holstein (UKSH) haben nun untersucht, ob eine Covid-19-Impfung das Risiko für Autoimmunerkrankungen reduziert.

Laut ihrer Publikation im Journal of the American Academy of Dermatology haben sie dazu Gesundheitsdaten aus der TriNetX-Datenbank, die über 112 Millionen elektronische Gesundheitsakten beinhaltet, analysiert. Sie konnten so erfassen, wie eine Covid-19-Infektion und die Covid-19-Impfungen sich auf Autoimmunerkrankungen auswirken.

Risiko für Autoimmunerkrankungen der Haut stark reduziert

Die Forscher haben die umfassenden Probanden in mehrere Gruppen unterteilt, eine Gruppe mit einer dokumentierten SARS-CoV-2-Infektion, eine Gruppe mit einer Covid-19-Impfung und eine Kontrollgruppe ohne Infektion und Impfung. Die analysierten Daten zeigen, dass das Risiko dafür, eine Autoimmunkrankheit der Haut zu entwickeln, in den drei Monaten nach einer SARS-CoV-2-Infektion deutlich höher ist (+ 50 %) als bei Personen ohne eine Infektion. Bei der Krankheit Pemphigus, bei der sich auf der Haut und Schleimhaut Blasen bilden, ist das Risiko sogar mehr als doppelt so hoch.

Menschen mit einer Covid-19-Impfung haben hingegen im Vergleich zur Kontrollgruppe nur ein halb so hohes Risiko für Autoimmunerkrankungen der Haut. Auch hier war der Unterschied bei Pemphigus am größten.

„Die Erkenntnisse unterstreichen die Bedeutung der Corona-Schutzimpfung nicht nur im Hinblick auf den Infektionsschutz, sondern auch im Kontext der potenziellen Reduzierung des Risikos für autoimmune Folgeerkrankungen.“

Die Forscher erklären jedoch, dass sich aus den Studienergebnissen keine Kausalität ableiten lässt. Trotzdem zeigt die retrospektive Kohortenstudie eine deutliche Korrelation zwischen dem Risiko für Autoimmunerkrankungen der Haut und einer Covid-19-Impfung.

Journal of the American Academy of Dermatology, doi: 10.1016/j.jaad.2024.10.063

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