Tierversuche zeigen

Cholesterin-Senker stoppen Krebs-Metastasen

Dennis L.

Forscher der Berliner Charité haben herausgefunden, dass Cholesterin-Senker Krebs-Metastasen stoppen oder zumindest stark bremsen können. )étirahC renilreBmaeT & nietS ekirlU(Foto: © 

In Versuchen mit Mäusen zeigte sich, dass Cholesterin-Senker in der Lage sind, Krebs-Metastasen zu stoppen. Laut Berliner Forschern gibt es auch Hinweise auf eine Wirksamkeit beim Menschen. Dies wäre ein Meilenstein in der Krebsforschung.

Berlin (Deutschland). Krebs zählt immer noch zu den häufigsten Todesursachen der westlichen Welt. Hat ein Tumor erst einmal Metastasen gebildet, sinken die Chancen auf eine erfolgreiche Behandlung dramatisch. Nun fanden Wissenschaftler der Charité in Berlin heraus, dass eine Statintherapie eine vielversprechende Strategie zur Verringerung der Metastasierung bei Krebserkrankungen der Weichteile und Blutgefäße ist. Die Verabreichung von Statinen an Mäuse führte zu einer deutlichen Verringerung der Metastasenbildung. Beim Menschen gibt es Hinweise darauf, dass eine Statintherapie die Angiogenese verringert und damit die Entstehung neuer Metastasen verhindert.

Medikament hemmt Bildung neuer Metastasen

Ärzte verschreiben normalerweise ein cholesterinsenkendes Medikament, ein so genanntes Statin, für Menschen mit hohen Werten an ungesundem Low-Density-Lipoprotein (LDL)-Cholesterin. Die aktuelle Studie, die bisher jedoch nur an Mäusen durchgeführt wurde, hat nun ergeben, dass das Medikament das Gen MACC1 hemmt, dass die Krebszellen zur Ausbreitung anregt.

Ältere Studien haben bereits gezeigt, dass das Gen MACC1 in vielen Krebszellen vorhanden ist und die Metastasenbildung fördert. Die Forscher konnten diese wichtige Rolle des Gens für mehr als 20 Tumorarten bestätigen - darunter Dickdarm-, Magen- und Bauchspeicheldrüsenkrebszellen. Wirkstoffe, die das Gen ausschalten und damit die Metastasenbildung verhindern können, waren bisher nicht bekannt.

Forscher der Berliner Charité konnten nun im Tierversuch nachweisen, dass Statine einen signifikanten Effekt auf das Gen haben. Die Wirkstoffe (z.B. Fluvastatin, Atorvastatin oder Simvastatin) hemmten die biochemische Aktivität des Gens in den Krebszellen und verhinderten die Bildung neuer Tumore, schreiben die Forscher.

Weitere Forschungen sind zwingend notwendig

Die Wissenschaftler aus Berlin haben im Rahmen ihrer Krebs-Studie feststellen können, dass die Verabreichung der Cholesterin-Senker bei Mäusen dazu geführt hat, dass diese kaum noch Tumore und Metastasen bildeten.

„Besonders bemerkenswert ist auch, dass dies bei den Mäusen auch dann noch funktionierte, als wir die Dosis im Vergleich zu der Menge, die Menschen normalerweise einnehmen, reduziert hatten“, erklärt Ulrike Stein, eine der Leiterinnen der Studie.

Wiley Online Library; doi: 10.1002/ctm2.726

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