ADHS-Behandlung

ADHS-Medikamente mit zu vielen Nebenwirkungen

D. Lenz

Selten, aber ADHS kann sich auch in Form von Gewalt zeigen. )ed.oilexiprednebnedäB nitraM(Foto: © 

Eine aktuelle Studie zeigt, dass immer mehr Eltern die medikamentöse ADHS-Therapie für ihre Kinder abbrechen. Immer häufiger treten durch die Medikamente Nebenwirkungen wie beispielsweise starke Kopfschmerzen oder Appetitlosigkeit auf.

Mailand (Italien). ADHS ist eine Aufmerksamkeitsdefizit- und Hyperaktivitätsstörung, die in den letzten Jahren immer häufiger bei Kindern diagnostiziert wird. Da die häufig eingesetzten Medikamente Methylphenidat, Atomoxetin und Amphetamin eine Vielzahl unerwünschter Nebenwirkungen haben, brechen rund ein Viertel der Eltern die ADHS-Therapie vorzeitig ab, wie die Mailänder Pharmakologen Antonio Clavenna und Maurizio Bonati in dem Fachmagazin Disease in Childhood berichten.

Nebenwirkungen bei bis zu 78 Prozent der Kinder

Da das Spektrum der ADHS-Medikamente sehr groß ist, haben sich die Pharmakologen auf die Nebenwirkungen der Medikamente Methylphenidat, Atomoxetin und Amphetamin konzentriert. Nebenwirkungen traten bei 58 bis 78 Prozent – je nach Medikament - der Patienten auf. Diese äußerten sich meistens durch Appetitverlust, Schlaflosigkeit, Kopf- und Bauchschmerzen.

Rund acht bis 25 Prozent brechen die ADHS-Behandlung aufgrund der zahlreichen und teils heftigen Nebenwirkungen vorzeitig ab – davon die meisten in den ersten Therapiemonaten. Anhand fehlender Studien bzw. Probanden konnten die Forscher keine Langzeitstudie über die Einnahme von ADHS-Medikamenten erstellen. Grundsätzlich gibt es sehr wenige Informationen zu den Nebenwirkungen von ADHS-Medikamenten, bedauern die Forscher.

Immer mehr Eltern setzen auf Alternativen

Erst vor wenigen Wochen gab das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte bekannt, dass erstmals seit 20 Jahren die Nutzung von Methylphenidat leicht zurück gesunken ist.

Schon lange warnen internationale Experten davon, dass ADHS bei Kindern viel zu schnell diagnostiziert wird. Es sei einfacher diese Diagnose zu stellen, dem Kind Medikamente zu geben und es damit ruhig zu stellen. Dennoch ist diese Krankheit Realität, aber es gibt auch andere Wege.

So gibt es zahlreiche natürliche Produkte, wie beispielsweise Öle mit beruhigender Wirkung. Auch freizeitliche Auslastungen wie Sport oder Musik können helfen, dass sich die Aufmerksamkeitsdefizit- und Hyperaktivitätsstörung legt und die Kinder wesentlich ausgeglichener sind – ganz ohne Medikamente.

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