Microneedling

Schmerzfreie Tattoos für Tiere entwickelt

Robert Klatt

Mikronadeln ermöglichen schmerzfreie Tattoos )oykoT fo ytisrevinU(Foto: © 

Ein spezielles Mikronadelarray ermöglicht es, Haustiere schmerzfrei zu tätowieren. Die neue Methode soll Ohrmarken, Brandzeichen und RFID-Chips ersetzen.

Tokyo (Japan). Die meisten Haus- und Nutztiere sind durch Ohrmarken, Tätowierungen, Brandzeichen oder Radiofrequenz-Identifikationschip (RFID), die sich unter der Haut befinden, gekennzeichnet. Laut Wissenschaftler der University of Tokyo sind diese Methoden für die Tiere aber oft schmerzhaft und haben weitere Nachteile, darunter etwa, dass spezielle Geräte zum Auslesen benötigt werden und dass Ohrmarken beschädigt oder verloren werden.

Beomjoon Kim und Jongho Park haben deshalb eine neue Kennzeichnungsmethode entwickelt. Laut der Publikation im Fachmagazin Scientific Reports handelt es sich dabei um ein biologisches Tattoo, das gesetzt wird, indem Mikronadeln Farbmoleküle direkt in die Haut übertragen. Die mit bloßem Auge nicht sichtbaren Zeichen ermöglichen eine dauerhafte Kennzeichnung und sollen keine Schmerzen auslösen, weil sie die Nerven nicht erreichen.

„Wir sind der Meinung, dass unsere Methode eine einfachere, sicherere und humanere Art ist, Tiere zu kennzeichnen, und vielseitig genug, um sowohl bei Haustieren als auch in industriellen Situationen angewendet zu werden.“ 

Mikronadel-Array-Pflaster (MAPs)

Um die Tiere zu kennzeichnen, kommt ein Mikronadel-Array-Pflaster (MAPs) zum Einsatz, bei dem mehrere Mikronadeln die gewünschte Kennzeichnung bilden. Eine Anpassung des Pflasters ermöglicht es also, die gewünschten Zeichen zu tätowieren. Laut den Forschern kann die Form leicht aus 3D-gedruckten Harzstöpseln produziert werden.

„Unser MAPs-Ansatz ermöglicht eine sehr große Anzahl einzigartiger Kennzeichnungen und erfordert keine spezielle Schulung für die Anwendung.“

Laut ersten Tests waren die tätowierten Zeichen unter der Haut nach einem Monat noch gut lesbar. Sollten die Markierungen sich als langlebig herausstellen, könnten sie die alten Kennzeichnungsmethoden ersetzen.

Scientific Reports, doi: 10.1038/s41598-023-50343-6

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