Analyse von Daten

Künstliche Intelligenz bestätigt 301 Exoplaneten

Robert Klatt

Exoplanet )(CAPI) truH .R/hcetlaC-LPJ/ASAN(Foto: © 

Die KI ExoMiner hat 301 neue Exoplaneten bestätigt. Sie ist dabei präziser und konsistenter als erfahrene Astronomen.

Moffett Field (U.S.A.). Wissenschaftler des Ames Research Center der NASA haben eine Künstliche Intelligenz (KI) entwickelt, die die Existenz von 301 Exoplaneten bestätigt hat. Die Anzahl der bekannten Planeten außerhalb unseres Sonnensystems steigt damit auf fast 5.000. Zuvor bestätigten zwar bereits andere KIs das Vorhandensein von Exoplaneten, laut einer Publikation auf dem Preprint-Server arXiv.org ist ExoMiner aber die produktivste.

Laut den Entwicklern übertrifft die neue KI ähnliche Algorithmen in verschiedenen Aspekten. Die Entscheidungen des neuronalen Netzes können die Wissenschaftler aber nur zum Teil nachvollziehen. „Wenn ExoMiner sagt, etwas ist ein Planet, kann man sicher sein, dass es einer“, so Projektleiter Hamed Valizadegan.

Schnelle Suche nach Exoplaneten

Die Suche nach Exoplaneten läuft in der Regel in zwei Schritten ab. Durch den Einsatz von Algorithmen wie ExoMiner kann diese deutlich schneller erfolgen. Im ersten Schritt suchen dazu Teleskope nach Indizien für Exoplaneten in der Umlaufbahn ferner Sterne. Diese werden als möglicher Exoplanet eingestuft.

Anschließend müssen diese potenziellen Exoplaneten durch eine andere Beobachtungstechnik als die Fundtechnik bestätigt werden. Alternativ kann dies auch durch statistische Berechnungen erfolgen. Eine KI wie ExoMiner liefert diese mathematische Bestätigung. Zuvor wurde Bestätigung anhand von bereits klassifizierten Exoplaneten auf seine Genauigkeit geprüft. Die KI ist laut den Astronomen deutlich präziser und konsistenter und dabei noch schneller als menschliche Experten.

Auswertung von Daten des Weltraumteleskops TESS

Zum Training von ExoMiner verwendeten die Entwickler Daten des Weltraumteleskops Kepler. In Zukunft soll die KI vor allem Daten des Nachfolgeteleskops TESS auswerten. Dieses sucht nach charakteristischen Helligkeitsschwankungen, die einen Hinweis auf einen vorüberziehenden Exoplaneten liefern. In Zukunft dürfen also deutlich mehr Exoplaneten gefunden werden.

arXiv:2111.10009

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