Anti-Vampir-Rituale

„Vampir“- Skelett aus dem 17. Jahrhundert in Polen entdeckt

Robert Klatt

„Vampir“- Skelett )iksrahcilB wałsoriM(Foto: © 
Auf den Punkt gebracht
  • In Osteuropa kam es ab dem elften Jahrhundert zur Angst, dass Tote als Vampire wiederauferstehen. Im Grab wurden die Leichen deshalb gesichert
  • Nun wurde in Polen wurde ein Skelett aus dem 17. Jahrhundert entdeckt, bei dem ein Vorhängeschloss und eine Sichel das Auferstehen als Vampir verhindern sollten

In Polen wurde ein Skelett aus dem 17. Jahrhundert entdeckt, bei dem eine Sichel das Auferstehen als „Vampir“ verhindern sollte.

Toruń (Polen). Im elften Jahrhundert kam es in Osteuropa vermehrt zu Angst vor vermeintlichen Vampiren. Laut dem Smithsonian Magazine wurden deshalb viele Tote mit sogenannten Anti-Vampir-Ritualen behandeln, weil die Bevölkerung glaubte, dass die Verstorbenen ansonsten als „blutsaugende Monster“ wieder aus dem Grab kommen würden, um die Lebenden zu terrorisieren. Wie Science Alert erklärt, waren noch um 17. Jahrhundert solche Bestattungspraktiken in Polen üblich, weil es angeblich zum Ausbruch von Vampiren gekommen war.

Wissenschaftler der Nikolaus-Kopernikus-Universität um Professor Dariusz Poliński haben der Zeitung Daily Mail nun das Skelett eines solchen „Vampirs“ aus dem 17. Jahrhundert bei Ausgrabungen auf einem polnischen Friedhof entdeckt. Die Skelettreste der Frau waren mit einer Sichel im Nacken fixiert, damit diese nicht von den Toten auferstehen kann.

Sicherung soll Kopf entfernen

Laut Poliński haben die Menschen die scharfe Sichel so positioniert, dass diese den „Vampir“ beim Aufstehen den Kopf abgetrennt hätte.

„Die Sichel wurde nicht flach hingelegt, sondern so auf den Hals gelegt, dass der Kopf abgeschlagen oder verletzt worden wäre, wenn der Verstorbene versucht hätte, aufzustehen.“

„Vampir“- Skelett
„Vampir“- Skelett )iksrahcilB wałsoriM(Foto: ©

Die Archäologen entdeckten neben der Sichel im Nacken auch ein Vorhängeschloss, das an einem der Zehen hing. Laut den Forschern symbolisiert das Schloss wahrscheinlich, dass die Rückkehr des „Vampirs“ unmöglich ist.

Weitere Anti-Vampir-Rituale

Gegenüber der New York Post erklärte Poliński zudem, dass es noch weitere Methoden gegen das Auferstehen von Vampiren gab.

„Es gab auch noch andere Methoden, um sich vor der Rückkehr der Toten zu schützen: Manchmal wurden der Kopf oder die Beine abgeschnitten – oder die Verstorbenen wurden mit dem Gesicht nach unten hingelegt. Einige Leichen wurden auch verbrannt oder mit einem Stein zerschlagen.“

Auch die Fixierung der Leiche im Boden mit einem Metallstab, der durch den toten Körper gesteckt wurde, gehörte in Polen und weiteren osteuropäischen Ländern zu den weitverbreiteten Anti-Vampir-Ritualen.

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