Hals-, Armreifen und Münzen

Großer Silberschatz der Wikinger in Schweden entdeckt

 Robert Klatt

Schmuckstücke und Münzen der Wikinger )murtnecsgnirevresnoK atcA(Foto: © 
Auf den Punkt gebracht
  • In der ehemaligen Wikingersiedlung Träby bei Stockholm haben Archäologen einen 1.000 Jahre alten Silberschatz entdeckt
  • Die gefundenen Münzen belegen, dass das Handelsnetz der Wikinger bis in den Nahen Osten reichte

Archäologen haben in einer ehemaligen Wikingersiedlung bei Stockholm einen rund 1.000 Jahre alten Silberschatz entdeckt. Die Münzen zeugen vom weitreichenden Handelsnetz der Wikinger, das bis in den Nahen Osten reichte.

Stockholm (Schweden). Die Wikinger dominierten vor rund tausend Jahren als Krieger und Eroberer mit ihren Schiffen Nordeuropa. Parallel dazu bauten sie ein umfangreiches Handelsnetz auf, das sich bis in den Nahen Osten erstreckte. Belegt wurde dies etwa durch Schmuckstücke und Grabbeigaben, die über mehrere tausend Kilometer importiert wurden.

Nun haben Wissenschaftler der The Archaeologists vom Nationalgeschichtlichen Museum Schwedens bei Ausgrabungen in der ehemaligen Wikingersiedlung Träby einen besonderen Silberschatz entdeckt. In dieser Siedlung bei Stockholm haben Archäologen um Maria Lingström zuvor bereits die Überreste von über 20 Häusern entdeckt, deren Nutzung im Jahr 400 begann und sich über die Ära der Wikinger bis in das frühe Mittelalter erstreckte.

Silberschatz unter einem Holzfußboden

Der Holzfußboden wurde unter einem Holzfußboden eines dieser Gebäude entdeckt. Laut den Archäologen wurde er dort vor etwa 1.000 Jahren versteckt. Der Keramiktropf enthielt acht silberne Halsreifen, mehrere silberne Armreifen, einen Ring, zwei Perlen und zwölf Silbermünzen. Es handelt sich dabei laut Lingström um einen einmaligen Fund.

„Als ich begann, vorsichtig die Halsringe zu bergen, hatte ich das Gefühl, es hört gar nicht mehr auf. Das ist ein Fund, den man wahrscheinlich nur einmal im Leben macht.“

Besonders die kunstvoll geflochtenem Halsreifen aus massivem Silber haben die Archäologen überrascht, weil sie trotz ihres hohen Alters nahezu perfekt erhalten sind. Außerdem entdeckte das Team in der Nähe des Silberschatzes noch Amulettringe, Pfeile, Amulettringe, Pfeile und andere Objekte.

Anhänger aus Silbermünzen

Die entdeckten Münzen haben die Wikinger zu Anhängern umgearbeitet. Nähere Analyse der Münzen zeigen, dass diese aus Mitteleuropa, England und sogar aus dem Nahen Osten stammten. Die arabische Dirham bestätigen, dass es bereits zur Wikingerzeit zwischen dem Skandinavien und dem Mittelmeerraum sowie dem Nahen Osten Handelsrouten gab.

Besonders selten ist eine im Wikingerschatz entdeckte Silbermünze, die in der Stadt Rouen in der Normandie vor etwa tausend Jahren geprägt wurde. Vor dem Fund war diese Münze lediglich von Zeichnung aus dem 18. Jahrhundert bekannt. Nun wurde in der schwedischen Wikingersiedlung die Silbermünze erstmals entdeckt.

Schutz vor Diebstahl?

Wieso die Wikinger den Schmuck unter dem Holzfußboden vergraben hatten, ist nicht klar. Laut den Archäologen diente das Versteck sehr wahrscheinlich jedoch als Schutz vor Diebstahl. Wie der Archäologe John Hamilton geschah dies etwa in Notzeiten, bei internen Konflikten oder bei drohenden Kriegen.

„Gängiger Interpretation nach haben Menschen ihre Schätze vor allem in schwierigen und turbulenten Zeiten versteckt und vergraben. Was genau hier der Fall war, müssen wir aber erst noch herausfinden.“

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