2.300 Jahre alte Schriftrolle

16-Meter langer Totenbuch-Papyrus in Ägypten entdeckt

Robert Klatt

Ausschnitt eines Totenbuch-Papyrus (Symbolbild) )kcotS ebodAocramedocsecnarf(Foto: © 
Auf den Punkt gebracht
  • In der altägyptischen Totenstadt Sakkara wurde ein 16-Meter langes Totenbuch-Papyrus entdeckt, das zu einem hochrangigen Toten gehörte
  • Die mehr als 2.300 Jahre alte Schrifrolle sollte die Unterweltgötter und Dämonen besänftigten und dem Toten den Übergang in das Jenseits erleichtern
  • In Zukunft wird das Totenbuch-Papyrus im neuen Ägyptischen Museum von Kairo ausgestellt

In der altägyptischen Totenstadt Sakkara haben Archäologen in einem Grab ein 16-Meter langes Totenbuch-Papyrus entdeckt, das mehr als 2.300 Jahre alt ist und zu einem hochrangigen Toten gehörte.

Sakkara (Ägypten). Im alten Ägypten wurde Verstorbenen häufig ein Buch der Toten mit in ihr Grab gelegt. Es handelt sich dabei um eine Sammlung von Beschwörungen, Sprüchen und persönlichen Gebeten, die Unterweltgötter und Dämonen besänftigten sollen, damit der Tote einen leichteren Übergang in das Jenseits hat. Meistens wurden diese Hieroglyphentexte auf lange Papyrusrollen geschrieben, die in einem speziellen Behälter in den Sarkophag gelegt wurden. In der Archäologie gelten Totenbücher als wichtige Quelle über die Glaubenswelt des damalige Ägypten.

Wie Ägyptische Ministerium für Altertümer (MSAA) meldet, haben Archäologen in der altägyptischen Totenstadt Sakkara nahe Kairo ein langes Totenbuch-Papyrus entdeckt. In Sakkara wurden bereits vor etwa 5.000 Jahren Könige und andere bekannte Persönlichkeiten in Pyramiden und weiteren großen Grabbauten bestattet. Ab etwa 1.550 vor Christus wurden in der Totenstadt hauptsächlich hochrangige Beamte und Priester begraben. In den letzten Jahren konnten Wissenschaftler in Sakkara deshalb hunderte Gräber und Sarkophage ausgraben.

16-Meter langer Totenbuch-Papyrus

Das 16-Meter lange Totenbuch-Papyrus haben Archäologen Ende 2022 südlich der Stufenpyramide des Djoser in einem Grab entdeckt. Es wurde in einem Sarkophag befunden, der 712 bis 332 vor Christus entstand. Laut dem MSAA handelt es sich bei dem Fund um das erste komplette Totenbuch-Papyrus, das in der Totenstand in den letzten 100 Jahren entdeckt wurde. In den Jahren zuvor wurden mehrere Totenbuch-Papyri entdeckt, darunter eine Schriftrolle aus der Dynastie der Pharaonen Amenophis und Tutmosis, die etwa vier Meter lang war und von der nur noch Fragmente erhalten waren.

Zu welchem Toten, das kürzlich entdeckte Papyrus gehörte, soll laut Mostafa Waziri, dem Generalsekretär der ägyptischen Antikenbehörde, bald veröffentlicht werden. Die Schriftrolle wurde laut der Behörde bereits ins Arabische übersetzt und konservatorisch behandelt. In Zukunft soll das Totenbuch-Papyrus im neuen Ägyptischen Museum von Kairo aufbewahrt werden.

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