Liebeskummer

Die 4 Phasen der Trennung nach der Beziehungen

Loslassen fällt nie leicht. )ed.oilexiprettor attuj(Foto: © 

So wie es die typischen 5 Phasen der Liebe in einer Beziehung gibt, so gibt es auch ganz klassische Phasen der Trennung nach einer Beziehung, die immer nach psychologisch festen Mustern ablaufen. Anders als bei der Liebe, hängen die Phasen einer Trennung jedoch von weiteren Faktoren ab. So ist es beispielsweise wichtig, wer sich getrennt hat, ob es die erste Trennung der großen Liebe ist oder ob man schon mehrere Trennungen durchlebt hat. Auch frühkindliche Faktoren spielen bei den Phasen der Trennung nach einer Liebesbeziehung eine wichtige Rolle.

Anders als bei den Phasen der Liebesbeziehungen, können die 4 Phasen der Trennung in ihrer Reihenfolge variieren. Von Mensch zu Mensch unterscheiden sie sich zudem in ihrer Intensität und es auch nicht gesagt, dass jeder Mensch alle 4 Phasen der Trennung durchlebt. Eines ist aber sicher: Es geht wieder Bergauf – Garantiert!

In der Trennungszeit ist es hilfreich zu wissen, welche Phasen es gibt

Die Trennungsphase ist keine schöne Zeit – für Niemanden. Um diesen emotional schwierigen Lebensabschnitt besser und leichter verarbeiten zu können, ist es wichtig die 4 Phasen der Trennung zu kennen und zu wissen, wie man in welcher Trennungsphase am besten auf sich selbst und seine Umwelt reagiert.

Die Phasen der Trennung

  1. Die „Nicht-Wahrhaben-Wollen“-Phase

    Es ist ein Schock. Ein Schlag ins Gesicht. Und das von dem Menschen, den man so sehr liebt. Man ist wie erstarrt und innerlich total aufgewühlt. Im ersten Moment nach der Trennung fällt es schwer klare Gedanken zu fassen. Man kann es gar nicht glauben und will es auch nicht wahrhaben. Das gemeinsame Leben, die gemeinsamen Zukunftsträume, all das soll jetzt für immer vorbei sein? Schnell verliert man sich in den Gedanken, dass es sich der Ex-Partner doch noch einmal anders überlegt oder grübelt, wie man einen Ex-Partner wieder zurück gewinnen kann. In der „Nicht-Wahrhaben-Wollen“-Phase interpretiert man zudem viele Aussagen und Handlungen seines Ex-Partners falsch und macht sich so unnötige Hoffnungen. Nach einiger Zeit fragt man sich, ob man aus dem tiefen Loch, in dem man sich gerade befindet, überhaupt noch einmal heraus kommt.

    Das hilft in der ersten Zeit nach der Trennung

    Man muss sich eingestehen, dass die Beziehung nun vorbei ist und dass es sich der Ex-Partner auch nicht noch einmal anders überlegen wird. Er oder sie hat sich entschieden. Es ist in dieser Trennungsphase wichtig, sich seinen engen Freunden und seiner Familie anzuvertrauen. Viel über passiertes, seine Gefühle und Gedanken sprechen. In dieser Phase sollte man sich so gut es geht ablenken. Ein ganz großer Fehler in dieser Trennungsphase ist es, weiterhin Kontakt mit dem Ex-Partner zu haben oder ihn sogar zu suchen. Es ist wirklich hilfreich, den Kontakt für einige Zeit komplett zu unterbinden (SMS, Facebook, gemeinsamer Freundeskreis, etc.).

  2. Die Gefühlschaos-Phase

    In der zweiten Phase hat man in der Regel erkannt, dass die Beziehung wirklich vorbei ist. Leider fallen viele Menschen in dieser Phase in ein weiteres emotionales, noch tieferes Loch. Jetzt ist die Trennung real und wird von den unterschiedlichsten Gefühlen, wie beispielsweise Wut, Trauer, Hoffnung, Schmerz oder Hoffnungslosigkeit begleitet. In dieser Trennungsphase hören wir nur auf unsere Gefühle. Das typische Baugefühl oder der Verstand hat in dieser Zeit keine Chance. Man ist seinen Gefühlen komplett ausgeliefert und man fühlt sich, als hätte man den Boden unter den Füßen komplett verloren. Leider ist diese Phase oftmals die längste der 4 Trennungsphasen, die wir überstehen müssen. Aber auch diese Phase geht vorbei – versprochen!

    Was im Gefühlschaos hilft

    Der wichtigste Schritt ist bereits vollbracht: Man hat innerlich akzeptiert, dass die Beziehung vorbei ist. Jetzt ist es wichtig seine Gefühle zu leben und diese nicht zu unterdrücken. Psychologen raten in dieser Trennungsphase dazu, ein Tagebuch zu schreiben oder seinem Ex-Partner seine Gefühle und Gedanken aufzuschreiben – dieser aber nie an ihn zu versenden. Dieses hilft beim Verarbeiten der Gefühle und sorgt dafür, dass die zweite Trennungsphase schneller vorbei geht, denn in Schriftform werden die chaotischen Gefühle erstmals strukturiert erfasst und man erhält so Klarheit über seine Gefühle.

  3. Die Neuorientierungsphase

    In der dritten Phase der Trennung erkennt man langsam, dass es wieder Bergauf geht. Zwar denkt man immer noch an seinen Ex-Partner, aber die Zeiträume dazwischen werden größer und die Gedanken an ihn kürzer. Zudem stürzen die Gedanken einen nicht mehr so in die Trauer und Gefühlsschwere. Man nimmt sein Leben wieder aktiver in die Hand. Langsam spürt man wieder neue Energie und Lebenslust. Man unternimmt mehr – oftmals auch Sachen, die man vorher noch nie ausprobiert hat oder die mit dem Ex-Partner nicht möglich waren. Man lernt neue Menschen kennen und entdeckt oftmals verborgene Potenziale in sich.

    Das erleichtert die Neuorientierungsphase

    Weiter offen für Neues sein. Neue Menschen kennenlernen. Neue Unternehmungen starten und Dinge anpacken, die man schon lange machen wollte und vor allem mit dem Ex-Partner nicht möglich waren. Weiter über Gefühle sprechen und anfangen, die positiven Dinge der Trennung zu sehen.

  4. Die „Auf zu neuen Ufern“-Phase

    In der vierten Phase der Trennung hat man es überstanden. Der Ex-Partner und die Beziehung gehören nun der Vergangenheit an. Man erlebt immer mehr Dinge im Leben die man genießt und immer wieder spürt man das Gefühl, dass die Trennung richtig war. Es ist gut was passiert ist: Es macht einen stärker und erfahrener.

    Jetzt sollte man jede glückliche Sekunde genießen und lächelnd in die Welt schauen. Und wer weiß? Vielleicht lächelt bald jemand zurück. Jemand den man noch nie gesehen hat. Jemand mit dem man bis zum Rest seines Lebens glücklich zusammen ist. Jemand, der für einen den Begriff „Liebe“ neu definiert.

Jede Trennung bietet der wahren Liebe neue Chancen

In keiner der vier Trennungsphasen kann man sich vorstellen, dass das Beziehungsaus einen Sinn haben soll – geschweige denn etwas Gutes. Aber es ist so! Nach einer gewissen Zeit – häufig erst nach Jahren – wird vielen Menschen erst bewusst, dass die Trennung vom damaligen Partner oder die Scheidung auch etwas Gutes hatte. Folgende Beispielsätze hört man nach Jahren immer wieder von ganz unterschiedlichen Menschen:

  • „Dadurch, dass ich wieder Single war, habe ich meinen heutigen Partner kennengelernt. Heute haben wir eine gemeinsame Familie und ich war noch nie so glücklich wie heute.“
  • „Durch die wirklich harte und unschöne Trennung (die ich nicht noch einmal durchleben möchte), konnte ich erst meine Persönlichkeit voll entfalten. Heute bin ich ein ganz anderer Mensch und ich bin sehr froh darüber.“
  • „Erst nach der Beziehung habe ich gemerkt, was ich alles für meinen damaligen Partner aufgegeben habe. Ich habe einen Partner gefunden, der meine Bedürfnisse mit mir teilt. Es ist wundervoll, so jemanden an seiner Seite zu haben“.

Wenn die zweite Trennungsphase vorbei ist, kann man selbst nach dem Positiven der Trennung suchen. Was könnte das bei mir sein? Welche guten Dinge werden jetzt erst durch die Trennung möglich? Was kann ich negatives zurück lassen? Wenn man den Gedanken an das Positive der Trennung noch nicht zulassen kann, lässt man ihn einfach weg. Er kommt später von ganz alleine.

Seid eurem Ex-partner dankbar! Ja: Dankbar!

Nachdem alle 4 Trennungsphasen überstanden sind, gibt es ein Gefühl, welches den Ex-Partner und die Beziehung mit ihm für alle Zeit in positiver Erinnerung erscheinen lässt: Dankbarkeit! Es ist nicht das Ziel die Dankbarkeit direkt nach der Trennung zu spüren, sondern erst nach Monaten oder Jahren.

Wenn man sich jetzt fragt: „Was? Dankbar? Ich soll meinem Ex-Partner dankbar sein?“, dann lautet die Antwort „Ja“. Negative Gefühle, wie Wut, Enttäuschung, Ärger oder sogar Hass führen unterbewusst dazu, am Ex-Partner hängen zu bleiben. So kann man die Beziehung nie wirklich abschließen. Seid eurem Ex-Partner dankbar für die schönen Momente, die es irgendwann einmal in jeder Beziehung gab. Seid dankbar für die Dinge, die ihr geben durftet und die Dinge, die ihr bekommen habt. Seid dankbar für die Erfahrung. Diese Dankbarkeit hilft sich vollständig von der Beziehung zu lösen. Gerade auch dann, wenn die Beziehung schwierig und die Trennung sehr konfliktreich war. So kann man friedlich, frei und reich an neuen Erfahrungen seinen neuen Weg des Lebens beschreiten. Und wer weiß, wen man an der nächsten Kreuzung auf dem Weg des Lebens begegnet.

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