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Der Grönlandhai und seine Geheimnisse

Seltene Aufnahme eines Grönlandhais, aufgenommen im Jahr 2013. )yrarbiL otohP AAON(Foto: © 

Der Grönlandhai ist eine seltene und faszinierende Haiart, die in arktischen und subarktischen Gewässern lebt. Mit einer Lebenserwartung von bis zu 400 Jahren, ist er eines der langlebigsten Tiere der Erde. Gefährdet durch Überfischung und den Klimawandel, ist es wichtig, Schutzmaßnahmen zu ergreifen, um diese faszinierende Art zu erhalten.

Der Grönlandhai (Somniosus microcephalus), der auch als Eishai bezeichnet wird, ist ein beeindruckender und geheimnisvoller Räuber, der in den arktischen und subarktischen Gewässern lebt. Mit einer durchschnittlichen Länge von 4-5 Metern, große Exemplare können bis 8 Meter lang werden, und einem Gewicht von bis zu 2.500 kg gehört er zu den größten Haiarten der Welt. Sein Körper ist von einer charakteristischen grau-blauen Farbe, die ihm den Spitznamen "Blauhai des Nordens" eingebracht hat. Trotz seiner beeindruckenden Größe und Kraft ist der Grönlandhai ein scheues und zurückhaltendes Tier, das hauptsächlich in tiefen Gewässern lebt und nur selten von Menschen gesehen wird.

Verbreitung und Lebensraum des Grönlandhai

Der Grönlandhai ist in den kalten arktischen und subarktischen Gewässern des Nordatlantiks und des Nordpolarmeers zu finden. Er bewohnt sowohl die offene See als auch die Küstengebiete und hat eine bevorzugte Wassertemperatur von -1 bis 4 Grad Celsius.

Die Verbreitung des Grönlandhais reicht von Island und Norwegen im Westen bis zur Baffin-Bucht und dem Davis-Straßen-Gebiet im Norden. Er kommt auch in den Gewässern um Grönland, Spitzbergen und der Französischen Insel Svalbard vor. In den USA wird er vor allem in den Gewässern von Labrador und Neufundland gefunden.

Der Grönlandhai bevorzugt tiefere Gewässer und ist hauptsächlich in Tiefen von 300 bis 1.000 Metern anzutreffen. Einzelne Exemplare wurden jedoch von Tauchrobotern in Tiefen von rund 2.200 Metern beobachtet. Der Grönlandhai ist manchmal auch in flacheren Gewässern in der Nähe von Küsten und Fjorden anzutreffen. Seine bevorzugten Lebensräume sind Gebiete mit starken Strömungen und großen Wassermassen, die reich an Beute sind. Er ist ein Einzelgänger und lebt meistens alleine oder in sehr kleinen Gruppen.

Ernährung und Jagdverhalten des Grönlandhai

Der Grönlandhai ist ein Allesfresser und ernährt sich von einer Vielzahl von Beutetieren, darunter Fische, Garnelen, Tintenfische und Robben. Berichten zur Folge soll er auch bereits Wale und Seehunde gefressen haben.

Seine bevorzugten Beutetiere sind:

  • Fische wie Kabeljau, Seelachs und Dorsch
  • Garnelen und Krebstiere
  • Tintenfische und Kalmare
  • Robben und Seehunde

Das Jagdverhalten des Grönlandhais ist noch nicht vollständig verstanden, aber es ist bekannt, dass er sowohl aktiv als auch passiv jagen kann. Er kann schnell und präzise schwimmen, um seine Beute zu jagen, aber er kann auch regungslos in der Nähe von Bodenstrukturen warten, um Fische und andere Beutetiere zu fangen, die vorbeischwimmen. Er ist auch in der Lage, seine Körpertemperatur an die Umgebung anzupassen, um seine Beute besser zu jagen und zu verstecken.

Körperbau und Anatomie des Grönlandhai

Der Grönlandhai hat einen langen und schlanken Körperbau, der ihm eine beeindruckende Schwimmfähigkeit verleiht. Er hat eine breite und runde Schnauze, die ihm ermöglicht, große Beutetiere zu fangen und zu zerkleinern. Seine Augen sind relativ groß im Vergleich zu anderen Haiarten und sind in der Lage, in tiefen Gewässern gut zu sehen.

Der Rücken des Grönlandhais ist hoch und konvex geformt, während der Bauch flach ist. Er hat eine große Rückenflosse und eine kleinere Afterflosse, die ihm bei der Fortbewegung und Manövrierfähigkeit helfen. Die Flankenflossen sind klein und rund.

Die Zähne des Grönlandhais sind groß und scharf, ideal für das Zerkleinern von harten Beutetieren wie Fisch, Garnelen und Tintenfische. Sie haben eine leicht abgeflachte Form und sind in der Lage, durch die harte Haut und das Gewebe von Robben und Seehunden zu schneiden. Eine Besonderheit des Grönlandhais ist, dass er mehrere Reihen von Zähnen hat, die nachwachsen, wenn ein Zahn verloren geht.

Die Lebenserwartung des Grönlandhais wird auf etwa 400 Jahre geschätzt, was ihn zu einem der langlebigsten Wirbeltiere der Erde macht. Diese lange Lebenserwartung wird durch eine langsamere Zellteilung und eine niedrige Körpertemperatur ermöglicht, die dazu beitragen, dass die Zellen des Grönlandhais weniger schnell alter und beschädigt werden.

Eine Methode zur Schätzung des Alters von Grönlandhaien ist die Analyse von Ringe in ihren Augenlinsen. Ähnlich wie bei Baumringe, bilden sich jedes Jahr neue Schichten in den Augenlinsen des Grönlandhais, die sein Alter offenbaren. Durch die Analyse dieser Ringe kann das Alter des Grönlandhais recht genau bestimmt werden.

Der Grönlandhai ist eine gefährdete Art

Der Grönlandhai ist eine gefährdete Art, die von menschlichen Aktivitäten bedroht wird. Eine der größten Bedrohungen für den Grönlandhai ist die Überfischung durch kommerzielle Fischer. Sie werden oft als Beifang gefangen und oft getötet, da sie als unverkäuflich angesehen werden. Auch die Klimaerwärmung hat negative Auswirkungen auf die Umweltbedingungen in denen der Grönlandhai lebt.

Ein Beispiel für negative Auswirkungen auf den Grönlandhai ist die Verwendung von Walfanggeräten, die oft von Fischern verwendet werden, um Wale zu fangen. Diese Geräte können auch Grönlandhaie fangen und töten, da sie sich in den gleichen Gebieten aufhalten.

Um den Grönlandhai und andere gefährdete Arten zu schützen, gibt es einige Schutzmaßnahmen, die ergriffen werden können. Eine davon ist die Einführung von Fangquoten und Schutzgebieten, in denen kommerzielles Fischen verboten ist. Auch die Bildung von internationalen Vereinbarungen und Gesetzen, die den Schutz von Haien und anderen Meereslebewesen fördern, kann helfen, die Populationen dieser Arten zu erhalten. Es ist auch wichtig, dass die Öffentlichkeit über die Bedrohungen für diese Tiere und die Notwendigkeit ihres Schutzes informiert wird, um ein Bewusstsein für dieses Thema zu schaffen und die Unterstützung für Schutzmaßnahmen zu erhöhen.

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