Generation Y

Das Streben nach Einklang von Leben und Arbeit

1977–1998 - Die Generation Y. )ed.oilexipekfeiS nivraM(Foto: © 

So individuell wir uns auch fühlen mögen, wir gehören auch immer einer bestimmten Generation an und diese zeichnet sich auch durch ein bestimmtes öffentliches Bild ab. So geschieht es auch mit der Generation Y. Ihnen wird das Streben nach Balance zwischen beruflichem Werdegang und privater Erfüllung nachgesagt, doch ist dem wirklich so?

Fast jeder hat schon einmal eine Sinneskrise erlebt und sich dabei die Frage nach der Selbstverwirklichung gestellt, oder nach der eigenen Position innerhalb der vorherrschenden Gesellschaft gesucht. Wie deutlich die Identifikation mit der Umwelt geschieht, ist auch davon abhängig, welcher Generation wir angehören. Die Gesellschaft wird dabei durch Normen und durch Ansprüche geprägt. Aktuell befindet sich die Generation Y am Puls der Zeit und diese Zeit tickt ganz anders als bei der Generation X zuvor.

Wer zwischen 1978 und 1998 geboren wurde und seine Teenagerzeit zwischen den Jahren 1990 und 2010 erlebte, der darf sich offiziell zu der Generation Y dazu zählen. Das “Y“ steht dabei sinngemäß für “Why“ also der allumfassenden Frage nach dem Warum? War es für die vorherige Generation wichtig sich etwas zu erarbeiten, steht bei den “Ypsilonern“ die Erfüllung des Seins im Vordergrund - egal ob in der Freizeit oder dem Arbeitsleben. Die schulische Ausbildung ist meist überdurchschnittlich, dementsprechend auch die Allgemeinbildung. Ein Job soll nicht nur Sicherheit und finanzielle Möglichkeiten bescheren, sondern den Wesenszügen des Ausübenden entsprechen. Monotonie und die herkömmliche Karrierelaufbahn werden durch Kreativität und Selbstständigkeit eingetauscht. Eine strikte Trennung zwischen Beruf und privatem Leben ist kaum noch vorzufinden, das birgt Möglichkeiten ebenso wie Einschränkungen gegenüber der Haltung der vorherigen Generation X und der davor. Die Entwicklung ist nämlich auch eine Ausprägung der Erziehung und den jeweils umfänglichen, gesellschaftlichen Normen wie auch gesetzlichen Statuten.

Die Gesellschaft: Spiegel und Macher des Zeitgeists

Zurückblickend lässt sich bei unseren Großeltern ein Wandel aus der Not durch Krieg und Wirtschaftsschwäche nachvollziehen. Ihren Kindern den “Boomern“ wurde daher auch das vorrangige Ziel des Arbeitswillens vermittelt, die Folge: Mit Deutschland ging es wirtschaftlich wieder voran, die Arbeit zeigte Erfolge und so wurde der Fokus auf Leistung, auch als primäre Ausrichtung für die Gesellschaft angesehen - Produktion gleich Fortschritt. Die darauf folgende Generation X erlebte eine Zeit ohne große Kriege, ohne Nöte sowie die wirtschaftliche Stabilität im Westen. Was zuvor zurückgestellt wurde, nämlich die Freiheit und die Entwicklung des Individuums sollte wieder mehr in den Vordergrund rücken, so prägt sich das Bild der Sinnesuche der heutigen Generation Y.

In der Öffentlichkeit wird dieser jungen Generation die Loslösung gesellschaftlicher, wie auch politischer Fesseln nachgesagt. Das Desinteresse an arbeitsbedingten Konflikten und die nur wenig vorhandene Bereitschaft die persönliche Komfortzone zu verlassen, zeichnen eher ein negativ wahrgenommenes Beispiel für diese Generation. Starre Verfahrensvorgaben werden durch kreative Lösungsansätze ersetzt und der Einklang von Beruf und Familie ist wichtiger als das Streben auf der Karriereleiter eines unbeugsamen und unkollegialen Umfeldes. Arbeiten im Team und im Kollektiv ist angesagt. Wer kann und möchte, wird Freelancer und versucht dabei, die individuellen Stärken am Markt anzubieten. Nicht nur der Mensch verändert sich aufgrund seines wirtschaftlichen Umfeldes, er selbst prägt diese gesellschaftliche wie auch kulturelle Umgebung auf bedeutende Art und Weise. Das hat auch gravierenden Einfluss auf die nachfolgende Generation. Diese steht schon bereit, die Generation Z - geboren ab dem Jahr 1999 wird wieder ganz anders agieren, und für sich neue Ziele abstecken.

Ist die Generation X doch zielstrebiger und leistungsorientierter als bisher vermutet wurde?

Da sich eine Generation aber nicht automatisch mit dem Jahreswechsel umstellt, sind fließende Übergänge und individuelle Prägungen, primär durch das unmittelbare Umfeld und durch die elterliche Erziehung ganz normal. Interessanterweise konnte eine aktuelle Studie ein ganz anderes Bild der Generation Y aufzeigen als von ihr bisher angenommen wurde. Die Unternehmensberatung Consulting Cum Laude befragte 1000 Teilnehmer im besten Y-Alter zwischen 18 und 32 Jahren. Die Befragten gehörten dabei jeweils zu einem Drittel zu: Studenten, Absolventen und Berufseinsteiger. Davon setzten 30 Prozent auf traditionelle Werte, also eher auf die Wertvorgaben ihrer Eltern. Gleichbedeutend dabei war auch der Wunsch nach einer sicheren Karriere und dem Aufbau von Sozialabsicherungen. Neben anderen prozentualen Ergebnissen ließen sich aber nur etwa 21 Prozent in das typische Raster der Generation Y eingruppieren.

Die Erkenntnisse solcher Studien lassen die Frage aufkommen, ob die Generation Y tatsächlich auf die bisher angenommen Werte reduziert werden kann, oder ob sich diese Generation doch viel deutlicher, durch verschiedene Prägungen und Einflüsse auszeichnet? Immerhin sind auch die sich schnell ändernden Anforderungen von Außen ausschlaggebend. Das Verhalten der jeweiligen Generation ist ein Spiegelbild der Entwicklung - kulturell wie auch gesellschaftlich.

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