Smart-Highways

Niederlande baut die Straßen der Zukunft

D. Lenz

Eines von vielen Beispielen, was mit den Smart-Highways möglich ist. )ten.yawhgihtrams(Foto: © 

In den Niederlanden ist eine mögliche Zukunft des Straßenverkehrs jetzt schon ein klein wenig Realität geworden. Dort leuchten nachts Fahrbahnmarkierungen auf einem Teilstück einer Landstraße. Die Vorstellungen des hierfür verantwortlichen Designers Daan Roosegaarde gehen sogar noch weiter: Demnach könnten selbstleuchtende Straßensymbole weitere wichtige Informationen für den Straßenverkehr liefern.

Oss (Niederlande). Mit dem Projekt „Smarthighway“ könnte die niederländische Designfirma Studio Roosegaarde die Weichen für die intelligente Verkehrsmittel-Fahrbahn von Morgen geschaffen haben. Gemeinsam mit dem niederländischen Bauunternehmen Heijmans arbeitet der Designer Daan Roosegaarde an einem speziellen, intelligenten Informationssystem. Auf einem Projektstück nahe der Stadt Oss in den Niederlanden wurde ein 500 Meter langes Teilstück einer Landstraße mit einer speziellen Farbe markiert. Diese ist in der Nacht für etwa 8 Stunden selbstleuchtend, die Energie bezieht die Markierung durch eine spezielle Solarladetechnik tagsüber.

Status quo auf vielen Fahrbahnstrecken: Nachts bleibt viel Wichtiges dunkel

Daan Roosegaarde hat sich mit den “Straßen von Morgen“ einem besonderen Designprojekt gewidmet. Nach seiner Aussage bieten die heutigen Straßen den Verkehrsteilnehmern nicht annähernd das, was sie theoretisch könnten. Besonders nachts müssen sich die Verkehrsteilnehmer fast blind orientieren. Signal gebend erscheinen fast ausschließlich nur die Bereiche, die mit den Scheinwerfern der Kraftfahrzeuge im Vorbeifahren kurz beleuchtet werden. Dank der von Daan Roosegaarde erdachten, selbstleuchtenden grünen Farbe auf den Begrenzungsstreifen erhalten Auto-, Lastwagen- und Motorradfahrer ein wichtiges Leitsystem in der Nacht.

Leuchtkraft durch Pulverbeschichtung

Das Signalsystem funktioniert durch ein spezielles auf die Fahrbahnmarkierungen aufgetragenes Pulver, das tagsüber Licht absorbiert, die Energie speichert und in der Nacht unterschiedliche grüne Farbstärken abgibt. Die jetzt schon mögliche Technologie kann in der Zukunft noch weiter entwickelt werden. In den Planungen von Studio Roosegaarde werden weitere Ideen erarbeitet. So könnten temperaturabhängige Symbole auf bestimmte Witterungsverhältnisse wie zum Beispiel auf Schnee- oder Eisglätte hinweisen.

Zukunftsinnovation mit viel Potenzial aber auch Fragezeichen

Auf der Website von Smarthighway wird jetzt schon sichtbar, was Morgen zu einer sicheren und smarten Autofahrt beitragen könnte. Der niederländische Designer denkt dabei zum Beispiel an: Induktionskraftfelder, die das Aufladen von elektrischen Autobestandteilen ermöglichen oder interaktive Lichtfelder, die nur durch Sensorberührungen spezielle Bereiche der Umgebung beleuchten. Weiterhin wären auch dynamische Fahrbahnmarkierungen möglich, die sich auf das jeweils aktuelle Verkehrsaufkommen beziehen. Bis es so weit ist, muss sich das innovative Konzept aber erst bei den zuständigen Behörden durchsetzen. Fraglich ist dabei zum Beispiel der Punkt, woher das selbstleuchtende System seine Energie bezieht, wenn tagsüber die Sonne durch Wolken verdeckt bleibt?

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