Keine Resistenzen

Forscher entdecken neues und hochwirksames Antibiotikum

D. Lenz

Das Bakterium Elefhtheria terra unter dem Elektronenmikroskop. )ytisrevinU nretsaehtroNyelwoF mailliW(Foto: © 

Ein internationales Forscherteam hat ein völlig neuartiges Antibiotikum entdeckt. Dies wirkt gegen zahlreiche Erreger ohne Resistenzen zu entwickeln. Allerdings wurde das Antibiotikum bisher nur an Mäusen getestet.

Bonn (Deutschland). Ein Team aus Forschern aus den USA, Großbritannien und Deutschland sind auf ein äußerst vielversprechendes neues Antibiotikum gestoßen. Dieses wäre ein riesiger Schritt im Kampf mit Antibiotika resistenter Keimen. Das Antibiotikum wirkt gegen ein breites Spektrum von Krankheitserregern und entwickelte in zahlreichen Tests keine Resistenzen.

Die deutschen Forscher von der Universität Bonn und dem Deutschen Zentrum für Infektionskrankheiten (DZIF) veröffentlichten die ersten Forschungsergebnisse im renommierten Fachmagazin Nature.

Das Antibiotikum Teixobactin ist in ersten Tests sehr erfolgreich

Das neue Antibiotikum mit dem Namen Teixobactin wurde bisher allerdings nur an Mäusen getestet. Dort hat es sich nach Angaben der Forscher aber als sehr wirksam erwiesen. Wie die Universität Bonn mitteilte, ist derzeit noch unklar inwieweit sich das Antibiotikum bei der Behandlung von Menschen eignet. Daher müssen in Zukunft Verträglichkeit und Wirksamkeit in klinischen Studien untersucht werden.

Weltweite Suche nach einem neuen Antibiotikum

Antibiotika greifen gezielt den Stoffwechsel von Bakterien an. So können die Krankheitserreger zerstört und deren Vermehrung verhindert werden. Allerdings entwickeln immer mehr bakterielle Krankheitserreger Resistenzen gegen weit verbreitete Medikamente. Aus diesem Grund suchen Forscher weltweit dringend nach einem neuartigen Antibiotikum.

Resistente Keime fordern jährlich tausende Todesopfer

Alleine in Deutschland sterben jährlich tausende Menschen an resistenten Keimen. Genaue Zahlen gibt es nicht, aber das Gesundheitsministerium geht von rund 10.000 bis 15.000 Todesopfern aus. Experten hingegen halten die geschätzte Zahl für viel zu niedrig.

Einigkeit besteht lediglich darin, dass die zahl der Todesopfer durch resistente Keime von Jahr zu Jahr zunehmen. So entwickeln sich die Resistenzen schneller, als neue Antibiotika auf den Markt kommen. Ohne ein hochwirksames und vor Resistenzen geschütztes Antibiotikum könnten wir in eine Vor-Antibiotika-Ära zurück fallen, in der ohne neue Wirkstoffe bakterielle Infektionen nicht behandelbar sind", sagt Dr. Tanja Schneider vom Institut für Medizinische Mikrobiologie, Immunologie und Parasitologie des Universitätsklinikums Bonn.

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