Large Language Model (LLM)

Axel Springer ersetzt Redakteure durch Künstliche Intelligenz

Robert Klatt

Verlagsgruppe Axel Springer ersetzt Redakteure durch Large Language Model (LLM) )kcotS ebodA77nnamn(Foto: © 

Axel Springer, zu dem unter anderem die BILD-Zeitung gehört, ersetzt Redakteure durch eine Künstliche Intelligenz (KI). Der journalistische Qualitätsanspruch soll darunter nicht leiden.

Berlin (Deutschland). Die BILD-Zeitung, die zur Verlagsgruppe Axel Springer gehört, hat bereits im Juni 2023 angekündigt, mehrere Lokalredaktionen im Rahmen der wirtschaftlichen Optimierung zu schließen. Stattdessen sollte eine Künstliche Intelligenz (KI) die Redakteure teilweise ersetzen. Der laut eigenen Angaben hohe journalistische Qualitätsanspruch sollte laut Axel Springer durch den Einsatz des Large Language Model (LLM) nicht sinken.

Wir glauben an die Chancen von KI. Wir wollen sie bei Axel Springer nutzen, um Journalismus besser zu machen und unabhängigen Journalismus langfristig zu erhalten. Wir haben gerade viele Initiativen, mit denen wir Anwendungsbereiche für KI für unsere journalistischen Marken erkunden, sowohl in den Produktionsabläufen der Redaktionen als auch in Bezug auf die Leserexperience.

Nun hat die Verlagsgruppe Axel Springer mitgeteilt, dass die Redaktion der Nachrichten-App Upday durch KI ersetzt werden soll. Diese Entscheidung ist Teil eines Experiments, mit dem das Unternehmen die Potenziale dieser Technologie für den Journalismus und die Nachrichtenindustrie untersuchen möchte. Geplant ist, dass Upday im Sommer 2024 als ein auf KI basierender Trend-News-Generator neu lanciert wird, wobei der bisherige Name der App beibehalten wird.

Partnerschaft mit Samsung

Die Nachrichten-App Upday ist ein gemeinsames Projekt von Axel Springer und Samsung. Sie existiert seit 2015 und soll Nutzern eine kompakte Nachrichtenauswahl bieten. Dabei spielten sowohl der Standort als auch das Nutzerverhalten eine wesentliche Rolle bei der Auswahl der angezeigten Inhalte.

Ursprünglich war die App ausschließlich auf Samsung-Geräten vorinstalliert. Inzwischen ist sie aber auch im für Apple-Geräte verfügbar. Im Laufe der Jahre dehnte Upday for Samsung seine Reichweite auf über 30 Länder aus. Die Kooperation zwischen dem Verlagshaus und dem Technologiegiganten wird nun beendet, was zur Schließung der Springer Upday GmbH und Co. KG führt.

Kündigung von 70 Mitarbeitern

Laut Berichten der Deutschen Presse-Agentur (DPA) steht das Team von Upday, derzeit bestehend aus circa 70 Mitarbeitern in ganz Europa, bis Mitte 2025 vor der Entlassung. Bereits im vergangenen Juni mussten bei Upday 51 Angestellte das Unternehmen verlassen, um die App wettbewerbsfähig und finanziell stabil zu halten. Als offizieller Grund wurden sinkende Werbeeinnahmen angegeben. Schon zu diesem Zeitpunkt gab es unter den Mitarbeitern Bedenken, dass ihre Arbeitsplätze durch KI ersetzt werden könnten.

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