Doomsday Clock

Weltuntergangsuhr: Es ist bereits 3 Minuten vor 12

Es schlägt bereits 3 vor 12. )ed.oilexipsiwreb(Foto: © 

Im Jahr 1947 wurde die symbolische Atomskriegsuhr (englisch Doomsday Clock) eingeführt. Heute wird sie eher als Weltuntergangsuhr oder Uhr des Jüngsten Gerichts bezeichnet. Sie soll der Öffentlichkeit verdeutlichen, wie groß das derzeitige Risiko einer globalen Katastrophe ist und wie nah die Welt am Abgrund steht.

Die Weltuntergangsuhr wurde im Jahr 1947 von der Zeitschrift Bulletin of the Atomic Scientists eingeführt. Die Uhr spielt auf die Metapher 5 vor 12 an. Gestartet wurde die Doomsday Clock um 7 vor 12. Heute entscheiden der BAS-Aufsichtsrat und ein Sponsorenrat, in dem zurzeit (2015) 17 Nobelpreisträger vertreten sind, ob die Weltuntergangsuhr verstellt wird.

Seit Ihrer Einführung wurde die symbolische Uhr 21 Mal verstellt – mal vor, mal zurück. Am 22. Januar 2015 war es wieder soweit: Die Uhr wurde von 5 vor 12 auf 3 vor 12 vorgestellt. Ein ganz klares Zeichen, wie ernst die Lage der Welt derzeit ist.

Bisherige Veränderungen der Weltuntergangsuhr

0 1947 0 11:53 (7 vor 12) Start
1 1949 -4 11:57 (3 vor 12) Die Sowjetunion führt erste Kernwaffentests durch.
2 1953 -1 11:58 (2 vor 12) Die USA und die Sowjetunion testen im Abstand von neun Monaten thermonukleare Bomben.
3 1960 +5 11:53 (7 vor 12) Die Öffentlichkeit wird darauf aufmerksam, dass Atomwaffen einen Krieg zwischen den USA und der Sowjetunion irrational machen. Internationale Wissenschaftskooperation beginnen.
4 1963 +5 11:48 (12 vor 12) Unterzeichnung des Vertrages über den teilweise umzusetzenden Atomteststopp.
5 1968 -5 11:53 (7 vor 12) Volksrepublik China besitzt Atomwaffen. Krieg im Nahen Osten, zwischen Indien und Pakistan sowie in Vietnam. Verteidigungsausgaben steigen im Gegensatz zu Entwicklungshilfe an.
6 1969 +3 11:50 (10 vor 12) Die USA ratifizieren den Atomwaffensperrvertrag.
7 1972 +2 11:48 (12 vor 12) SALT I wird unterzeichnet, SALT II steht vor dem Abschluss.
8 1974 -3 11:51 (9 vor 12) SALT-Gespräche stocken. Indien entwickelt Atomwaffen.
9 1980 -2 11:53 (7 vor 12) Die Abrüstungsgespräche stecken nach wie vor fest. Die Zahl nationalistischer Kriege steigt ebenso wie die Zahl terroristischer Taten.
10 1981 -3 11:56 (4 vor 12) Die Entwicklung von Atomwaffen hält bei beiden Seiten an. Konflikte in Afghanistan, Polen und Südafrika tragen zur Verschärfung der Weltlage bei.
11 1984 -1 11:57 (3 vor 12) Das Wettrüsten beschleunigt sich.
12 1988 +3 11:54 (6 vor 12) Die USA und die UdSSR unterzeichnen das Abkommen zum Abbau von Mittelstreckenraketen, die diplomatischen Beziehungen verbessern sich.
13 1990 +4 11:50 (10 vor 12) Demokratische Entwicklungen in Osteuropa. Der Kalte Krieg geht zu Ende.
14 1991 +7 11:43 (17 vor 12) START-Verträge unterzeichnet.
15 1995 -3 11:46 (14 vor 12) Abrüstung stagniert, während die Verteidigungsausgaben auf dem Niveau des Kalten Krieges bleiben. Das Verschwinden ehemals sowjetischer Atomwaffen entwickelt sich zu einem ernsthaften Problem.
16 1998 -5 11:51 (9 vor 12) Indien und Pakistan führen Atomwaffentests durch.
17 2002 -2 11:53 (7 vor 12) Abrüstung stockt. Die Vereinigten Staaten verweigern sich einigen Abrüstungsverträgen und kündigen den Rückzug aus dem Vertrag zum Verbot von Mittelstreckenraketen an. Terroristen versuchen, A- und B-Waffen zu erwerben.
18 2007 -2 11:55 (5 vor 12) Kernwaffentest Nordkoreas, die nuklearen Ambitionen des Iran, der beschuldigt wird, Atomwaffen und die dazugehörigen Trägersysteme zu entwickeln, die mangelnde Sicherung von nuklearem Material und die anhaltende Präsenz von über 26.000 Kernwaffen in den USA und Russland. Des Weiteren wurde zum ersten Mal das Klima in der Zeitberechnung berücksichtigt.
19 2010 +1 11:54 (6 vor 12) Verstärkte internationale Zusammenarbeit: Fortschritte bei den Abrüstungsverträgen zwischen den USA und Russland, Barack Obamas Vision einer Atomwaffen-freien Welt, UN-Klimakonferenz in Kopenhagen zum Stopp des Klimawandels.
20 2012 -1 11:55 (5 vor 12) 2010 hatte es den Anschein, dass führende Politiker der Welt beginnen würden auf globale Bedrohungen, denen wir gegenüberstehen, zu reagieren. In vielen Fällen hat sich dieser Trend nicht fortgesetzt oder gar umgekehrt.
21 2015 -2 11:57 (3 vor 12) Weiterhin Mangel an globaler politischer Zusammenarbeit und der Klimawandel wird immer noch nicht ausreichend bekämpft. Starke Spannungen zwischen den Welt- und Atommächten Vereinigte Staaten und Russland sowie durch Bedrohungen im Bereich der Informationstechnologie.
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