Dürre und Trockenheit

Östlicher Aralsee vollständig ausgetrocknet

D. Lenz

Der komplette östliche Teil des Aralsees ist bereits ausgetrocknet. )vog.asanyrotavresbO htraE(Foto: © 

Von dem einst riesigen Aralsee mit rund 68.000 Quadratkilometern ist heute kaum noch etwas übrig. Neueste Satellitenaufnahmen zeigen die fast komplette Austrocknung des Salzsees. Klimaauswirkungen aber auch die von Menschen herbeigeführten Einflüsse wirken sich drastisch aus.

(Kasachstan/Usbekistan). Der in der Turan-Senke liegende und dadurch abflusslose Aralsee ist zum ersten Mal seit rund sechs Jahrhunderten fast komplett ausgetrocknet. Bereits seit mehreren Jahrzehnten ist der Salzsee schwindend, im Jahr 2010 betrug die gemessene Wasserfläche gerade noch 13.900 von ehemals 68.0000 Quadratkilometern. Früher war das Gewässer aufgrund natürlicher Klimaveränderungen großen Schwankungen ausgesetzt. Die tektonische Entstehung der Aral-Senke wird auf drei bis fünf Millionen Jahre des Pliozäns zurückdatiert. Schon damals führten nachlassende Niederschläge zum Absinken der Wasseroberfläche, die Verbindung mit dem Schwarzen und dem Kaspischen Meer wurde durchtrennt.

Extreme Auswirkungen durch Eingriffe in das Ökosystem

Der Mensch hat bereits zwischen 1930 und 1953 großen Einfluss auf die Zuläufe des Aralsees unternommen. In der Vergangenheit wurden der aus dem Süden kommende Fluss Amudarja und der aus dem Osten fließende Syrdaja für die Bewässerung von Anbauflächen umgeleitet. In den 1960er Jahren ging die Wasserfläche des Aralsees um über 44 Prozent und das Wasservolumen um 90 Prozent zurück. Durch die Verringerung des Wassers stieg gleichzeitig der Salzgehalt an.

Frühere Waffenexperimente bedrohen jetzt das Umland

Satellitenfotos der NASA vom August 2014 zeigen eine fast komplette Austrocknung des Sees. Im Jahr 2000 wurde der See mit einer Landbrücke in einen nördlichen und in einen südlichen Teil getrennt. Jetzt ist nur noch der nördliche und ein kleiner östlicher Abschnitt im Süden mit Wasser gefüllt. Es existiert noch ein weiteres Problem: In der Vergangenheit wurden auf eine Insel B- und C-Waffen getestet. Die giftigen chemischen und biologischen Rückstände können jetzt durch die zunehmende Versandung, durch die Erosion und die Winde ungehindert über das Land gelangen. Flora und Fauna sind in den einst fruchtbaren Gegenden sind völlig zum Erliegen gekommen.

Der sich aktuell auf der ISS aufhaltende deutsche Astronaut Alexander Gerst hat kürzlich ein beeindruckendes Foto des kaum noch vorhandenen Aralsees erstellt. Die sichtbaren Auswirkungen sind aus dieser Position in beeindruckender wenn auch erschreckender Deutlichkeit sichtbar:

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