Klimaveränderung

Immer mehr Methan steigt vom Meer an die Oberfläche

D. Lenz

Eine der Austrittsstellen in 425 Meter Tiefe vor dem US-Bundesstaat Virginia. )AAON(Foto: © 

Wissenschaftler vom Forschungsschiff "Okeanos Explorer" haben vor der amerikanischen Ostküste eine erschreckende Feststellung machen müssen. An mindestens 570 Stellen im Meer zerfällt Methanhydrat und steigt als schädliches Umweltgas an die Oberfläche.

Virginia (U.S.A.). Amerikanische Wissenschaftler haben vor der Küste Virginias eine erschreckende Entdeckung gemacht. Da im Zuge der Klimaerwärmung auch die Temperaturen der Meere immer weiter ansteigen, zerfällt das in Küstennähe vorkommende Methanhydrat. Die Wissenschaftler haben mindestens 570 Stellen am Meeresboden ausfindig machen können, an denen das Methan an die Oberfläche steigt. Da das Forschungsschiff Okeanos Explorer nur einen kleinen Teil des Meeresboden untersuchen kann, schätzen die Wissenschaftler das bereits an mehreren zehntausend Stellen Methanhydrat zerfällt, an die Oberfläche steigt und so in die Erdatmosphäre gelangt.

Methan ist eines der schädlichsten Klimagase

Methanhydrat kommt in Tiefen von etwa 100 bis 600 Meter und nur in Küstennähe vor. Es ist extrem komprimiertes Methangas, welches unter hohen Druck zu Methanhydrat wird. Bereits kleinste Temperaturschwankungen oder Erschütterungen reichen aus, damit das Methanhydrat zerfällt und als Gas an die Meeresoberfläche steigt. Auf dem Weg nach oben versauert es die Meere und gefährdet dadurch zusätzlich den Lebensraum von Millionen Tieren.

Unter Klimaforschern ist Methan extrem gefürchtet, denn es ist ein rund 25-mal schädlicheres Treibhausgas als Kohlendioxid.

Methan ist rund 25 mal schädlicher als Kohlendioxid und daher von allen Klimaforschern gefürchtet. Das weltweite Vorkommen wird auf etwa zwölf Billionen Tonnen geschätzt. Wissenschaftler warnen seit Jahren, dass die Klimaerwärmung eine Kettenreaktion auslösen könnte und das dadurch das Methanhydrat zerfallen und an die Oberfläche kommen könnte. Anscheinend ist es nun soweit. Die Warnungen gehen noch weiter: Ab einer gewissen Menge werden wir den Point-of-no-return erreichen, also den Punkt, an dem es kein Zurück mehr gibt und ein Klimaprozess den nächsten auslöst. Ab da können wir nur noch zusehen, wie sich unser Klima immer schneller und immer drastischer verändert.

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