Energiekollaps

Erdöl und Erdgas reichen keine 20 Jahre mehr

D. Lenz

Rasanter Abbau von Erdöl und Erdgas. )gro.aidepikiwteivnahksihgneG(Foto: © 

Die Welt steht am Scheideweg seiner Energieversorgung, denn laut aktuellen Studien wird das Erdöl und das Erdgas keine 20 Jahre mehr reichen.

Aktuelle Studien sehen die gesicherte Versorgung von Erdöl und Erdgas in den kommenden 20 Jahren gefährdet und warnen vor einem globalen Energiekollaps. Dies bestätigt auch eine aktuelle Studie der Energy Watch Group (EWG), einem Zusammenschluss von internationalen Wissenschaftlern und Parlamentariern.

Werner Zittel, Autor der Studie und Vorstand der Ludwig-Bölkow-Stiftung, warnt die Autofahrer, dass diese in den kommenden fünf Jahren mit einem Literpreis Benzin von weit über zwei Euro rechnen müssen. Der Preis für Kraftstoffe auf Basis von Erdöl oder Erdgas wird zukünftig exponentiell ansteigen und regelrecht explodieren.

"Weltweit haben wir eine totale Überschätzung der Verfügbarkeit von fossilen Brennstoffen", sagt Hans-Josef Fell, Vorsitzender des Parlamentarierbeirats der Energy Watch Group. Seit dem Jahr 2006 gibt es faktisch keine nennenswerte Steigerung der Öl- oder Gasförderung in der Welt.

Wie aus der EWG-Studie hervorgeht, wird die globale Förderung von Erdöl und Erdgas etwa im Jahr 2020 das Maximum erreichen. Die Erdölförderung wird im Jahr 2030 um rund 40 Prozent, im Vergleich zum Jahr 2012, zurückgehen. Ab diesem Zeitpunkt wird es weltweit zu massiven Energie- und Versorgungsproblemen kommen, sofern der Umstieg auf erneuerbare Energien nicht massiv ausgebaut wird.

Alleine der Versorgungsrückgang beim Erdöl werde so groß werden, dass er nicht durch eine Substitution mit Erdgas, Kohle oder Atomenergie ausgeglichen werden kann. Gerade Europa wird die Knappheit an Erdöl und Erdgas zu spüren bekommen, denn der europäische Wirtschaftsraum ist stark von Energieimporten abhängig. Die 27 EU-Staaten haben im Jahr 2011 rund 400 Milliarden Euro für den Import fossiler Brennstoffe ausgegeben. Diese Ausgaben werden in Zukunft weiter steigen.

"Wir werden weitere Weltwirtschaftskrisen erleben. Wir müssen unsere Versorgung in hoher Geschwindigkeit auf erneuerbare Energien umstellen", so Hans-Josef Fell. Besonders da sich die Energiesicherheit nicht mit atomaren Brennstoffen garantiert werden kann.

Die Internationale Energieagentur (IEA) hatte kürzlich in einem Bericht eine hohe Verfügbarkeit von fossilen Brennstoffen vorausgesagt. Zur Begründung wurde die in den USA mittlerweile sehr verbreitete und umstrittene Fracking-Technologie bei der Öl- und Gasförderung angeführt. Angeblich werde der Verbrauch flüssiger fossiler Brennstoffe bis 2030 jährlich um 0,8 Prozent steigen. Dies würde eine Produktion von täglich rund 16 Millionen Barrel bedeuten, wenn man den Verbrauch des Jahres 2011 zum Maßstab nimmt. Die U.S.A. verbrauchen derzeit pro Tag rund 19 Millionen Barrel fossiler Brennstoffe.

Gerade bei Erdöl und Erdgas lassen sich im Vergleich der letzten Jahre massive Preissteigerungen beobachten. Aus diesem Grund sollten Geschäfts- und Privatkunden nicht nur bewusster mit den fossilien Brennstoffen umgehen ,sondern auch einen Anbietervergleich durchführen.

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