Saubere Energie

Auto nutzt Druckluft als Treibstoff

D. Lenz

Der AirPod von MDI. )ul.idm(Foto: © 

Das französisches-luxemburgisches Unternehmen MDI macht dem Elektrofahrzeug Konkurrenz und entwickelt ein Auto, welches Druckluft als Treibstoff nutzt und nur knapp 7.000 Euro kosten soll.

Roubaix (Frankreich). Ingenieure der Firma Motor Development International (MDI) arbeiten bereits seit einigen Jahren an einem druckluftbetrieben Kleinwagen für den Stadtverkehr. Das derzeitige Auto mit dem Namen AirPod vereint die Forschungserfolge der vergangenen Jahre und besitzt in einigen Ländern sogar schon eine Straßenzulassung. Die vom Hersteller angegeben Reichweite des AirPod beträgt zwischen 150 Kilometer und 220 Kilometer. Damit kann das druckluftbetriebe Fahrzeug größere Strecken zurücklegen als zahlreiche moderne Elektrofahrzeuge. Möglich macht dies ein spezieller Motor, der mit komprimierter Luft arbeitet und ein 260-Liter Tank, welcher 65³ Luft unter 350 Bar Druck fasst. Damit wiegt der volle Lufttank knapp 80 Kilogramm und ist somit nicht schwerer als ein herkömmlicher Benzin- oder Dieseltank. Mit Hilfe einer externen Tankvorrichtung lässt sich der komplette Luftank in nur 1:30 Minuten befüllen. Damit ist der Tankvorgang des Luftfahrzeugs deutlich schneller als der Ladeprozess eines Elektrofahrzeugs und immer noch schneller als der Tankvorgang eines normalen Autos.

Das emissionsfreie Fahrzeug mit alternativer Antriebstechnologie hat ein Leergewicht von nur 220 Kilogramm und verfügt über einen Motor mit 7 kW Leistung sowie einem Drehmoment von maximal 1.500 Umdrehungen pro Minute. Im innerstädtischen Betrieb läuft der Luftdruckmotor auf 950 Umdrehungen pro Minute. Die Höchstgeschwindigkeit des AirPod beträgt stolze 70 Kilometer in der Stunde. Beeindruckend ist auch das Gewicht des Motors, welches gerade einmal 24 Kilogramm beträgt.

Die Karosserie besteht zum Großteil aus einer Mischung aus Fiberglas und Polyurethan. Andere wichtige Fahrzeugteile des AirPod, wie beispielsweise die Motoraufhängung, das Getriebe oder die Radaufhängung bestehen aus Aluminium. Der Innenraum ist hochwertig verarbeitet und bietet neben zahlreichen Ablagefächern sogar ein Kühlfach.

Vorerst soll der AirPod von MDI in Indien produziert und verkauft werden. Ob sich solche Autos mit Luftdruckantrieb auch bald in Deutschland finden lassen, bleibt bis dato ungewiss, denn die University of California widerlegt in einer Studie die Umweltfreundlichkeit des Druckluftautos im Vergleich mit einem herkömmlichen Benzinauto und einem Batterieauto. Verglichen wurden die drei unterschiedlichen Fahrzeuge im Bezug auf Treibhausemissionen, Treibstoffkosten, Primärenergieverbrauch und Tankvolumen. Als Vergleichsfahrzeuge dienten ein konventioneller Smart Fortwo, ein batterieelektrischer Smart Fortwo ED und ein hypothetisches Druckluftauto, dessen technische Parameter geschätzt werden mussten, da kein Zugriff auf das Fahrzeug bestand. In den Punkten Treibhausgasemission, Treibstoffkosten und Tankvolumen schnitt das Druckluftauto erheblich schlechter als das Benzin- oder das Batterieauto ab. Lediglich im Punkt Primärenergieverbrauch ergab sich ein Vorteil gegenüber dem Benzinauto. Klarer Sieger der Studie war allerdings das Batterieauto, welches in allen Punkten besser Abschnitt als das Druckluftauto.

Spannend & Interessant
VGWortpixel